Die entgrenzte Ärzt_in – Ästhetische Intimchirurgie 4.0

Die Position der Ästhetischen Chirurg_in der Gegenwart ist eine entgrenzte. Sie ist nicht mehr nur Ärzt_in, sondern Pressesprecher_in, Versicherungsvertreter_in und Manager_in. Intimchirurgie-Websites sind deswegen spannende empirische Daten, weil sie diese verschiedenen Rollen exemplarisch bündeln. Dabei stellen sie für die verschiedenen Diskursfelder, die sie adressieren, eine Vielzahl an Informationen bereit: von diagnostizierenden Beschreibungen körperlicher Defizite, über Hinweise auf öffentliche Auftritte der Chirurg_in bis hin zu Informationen über chirurgische Verfahren, etwaige Risiken, Finanzierungs- und Versicherungsmodelle. Als zentrale Klammer dieser entgrenzten Position erweist sich auf den Intimchirurgie-Websites die Selbsterzählung Ästhetischer Chirurg_innen als vertrauensvolle Berater_innen im Dienste ihrer Patient_in. Sie entwerfen sich als neutrale Consultants, die einer mündigen und informierten Patient_in beratend zur Seite stehen (Meßmer 2017), wofür sie zunehmend auf digitale Autorisierungspraktiken wie Bewertungsportale zurückgreifen.

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