Die Nettoauslandsposition als Erklärungsfaktor für Carry Trade Renditen
Die vorliegende Dissertation folgt der aktuellen empirischen Forschungsliteratur (Lustig et al. (2011), Menkhoff et al. (2012)), die sich bei der Erklärung der Carry Trade Renditen auf die Konstruktion von Währungsportfolios konzentriert. Die Bildung von Währungsportfolios ermöglicht insbesondere die Ableitung potentieller Risikofaktoren. Ein potentieller Erklärungsfaktor stellt dabei die Nettoauslandsposition dar. Gemäß dem theoretischen Papier von Gabaix und Maggiori (2015) sind die Renditen von Carry Trades höher, sofern das Land der Investitionswährung (Finanzierungswährung) ein Nettoschuldnerland (Nettogläubigerland) ist.
Im Verlauf der vorliegenden Arbeit wird der Zusammenhang zwischen Nettoauslandsposition und Carry Trades mittels eines 51 Länder umfassenden Samples überprüft. Unter Verwendung des angesprochenen Portfolioansatzes zeigt sich, dass die Nettoauslandsposition die Risikoprämie von Carry Trades nicht erklären kann. Während Della Corte et al. (2016) darstellen, dass die Konstruktion eines „global imbalance risk factors“, der die Nettoauslandsposition und den Anteil der Verbindlichkeiten in Fremdwährung (LDC) eines Landes kombiniert, zu einer Carry Trade Risikoprämie führt, kann die vorliegende Arbeit zeigen, dass diese Risikoprämie hauptsächlich durch LDC erklärt wird.
Darüber hinaus kann in der vorliegenden Arbeit gezeigt werden, dass die Zusammensetzung der Vermögenspositionen (Staatsanleihen, Aktien, FDI) eines Landes relevanter als die Höhe der Nettoauslandsposition ist. Hierzu wird mit dem „debt asset share“ ein neuer Risikofaktor präsentiert, der den Anteil sicherer Vermögenswerte in der Nettoauslandsposition charakterisiert. Der konstruierte debt asset Risikofaktor generiert in den üblichen Asset-Pricing-Tests eine statistisch signifikante Risikoprämie und liefert somit einen komplementären Beitrag zur Erklärung von Carry Trade Renditen.
I test this relation empirically (based on the currency portfolio approach) and find that the NFA position cannot explain a carry trade risk premium. While Della Corte et al. (2016) shows that a global imbalance risk factor, that combines the NFA position and the share of liabilities in domestic currency (LDC), can create a carry trade risk premium, I point out that this risk premium is mainly driven by LDC. In addition, I find that the asset composition (debt, equity, FDI) of a country is more relevant for explaining carry trade returns than the NFA position.
To show this, I create with the “debt asset share” a new risk factor, which characterizes the share of safe assets in the NFA position. The constructed risk factor generates a statistically significant risk premium in the usual asset pricing tests and thus provides a complementary contribution to the explanation of carry trade returns.