Mercator-Professur 2018

Joachim Gauck (78) ist gebürtiger Rostocker. Nach dem Theologiestudium war er von 1965 bis 1990 für die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs tätig, viele Jahre davon als Pastor. Schon als Jugendlicher geriet er in Opposition zur DDR-Diktatur. 1989 war er einer der Gründer der Bürgerbewegung Neues Forum und leitete die wöchentlichen Friedensgebete, aus denen die Protestdemonstrationen hervorgingen.<br><br> Im März 1990 zog Gauck als Abgeordneter in die erstmals frei gewählte Volkskammer ein und wurde Vorsitzender des Parlamentarischen Sonderausschusses zur Kontrolle der Auflösung des Ministeriums für Staatssicherheit. Im Oktober 1990 wurde er zum Sonderbeauftragten für die personenbezogenen Stasi-Unterlagen berufen und leitete von 1991 bis 2000 die entsprechende Behörde. <br><br> Anschließend engagierte er sich in verschiedenen Funktionen u.a. für Demokratie sowie gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Am 18. März 2012 wurde er mit großer Mehrheit zum elften Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland gewählt. In dieser Zeit ermutigte er die in Deutschland lebenden Menschen – Einheimische ebenso wie Eingewanderte –, ihr Leben aktiv als Bürger zu gestalten und Verantwortung für sich und andere zu übernehmen. <br><br> Für sein Wirken wurde Joachim Gauck mit zahlreichen Ehrungen und Preisen ausgezeichnet, darunter der Geschwister-Scholl-Preis, der Ludwig-Börne-Preis, der Ewald-von-Kleist-Preis, der Preis für Verständigung und Toleranz, der Open Society Prize, der Internationale Preis der Friedrich-August-von-Hayek-Stiftung sowie der Reinhard-Mohn-Preis. Er ist unter anderem Ehrendoktor der Universitäten Rostock, Jena, Augsburg, Münster, der National University of Ireland/Galway, der Hebrew University of Jerusalem, der Université Paris-Sorbonne sowie der Maastricht University.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten