Größe und Ausrichtung der Disziplin Wirtschaftsinformatik an Universitäten im deutschsprachigen Raum : Aktueller Status und Entwicklung seit 1992
Die wissenschaftliche Disziplin Wirtschaftsinformatik (WI) befindet sich in einem Veränderungsprozess, welcher sowohl durch technologischen Fortschritt in der Praxis als auch durch die Entwicklung ihrer Nachbardisziplinen Betriebswirtschaftslehre und Informatik beeinflusst wird. Zudem muss die Wirtschaftsinformatik die Vorgaben des Bologna‐Prozesses umsetzen und in geeigneter Weise mit dem zunehmenden Druck zur Internationalisierung in Forschung und Lehre umgehen. Vor diesem Hintergrund widmet sich der vorliegende Forschungsbericht der Untersuchung des aktuellen Entwicklungsstatus der Disziplin Wirtschaftsinformatik bzgl. der Umstellung auf konsekutive Studiengänge, der institutionellen Integration der Professuren sowie der Internationalisierung in Forschung und Lehre. Schwerpunkt der Analyse sind dabei WI‐Professuren und ‐Studiengänge an Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Eine 2007 durchgeführte Umfrage zur Erhebung der Daten für den neuen Studienführer Wirtschaftsinformatik sowie die früheren Studienführer Wirtschaftsinformatik dienen als Datengrundlage.
Die Analyseergebnisse zeigen u. a., dass die WI den Prozess der Umstellung auf konsekutive Bachelor‐ und Masterstudiengänge bereits abgeschlossen hat. Mehr als die Hälfte (ca. 60 %) aller WI‐Professuren ist schon seit 1992 (Erscheinungsjahr des ersten Studienführers WI) auf Fachbereichsebenen den Wirtschafts‐ und Sozialwissenschaften zugeordnet. Der Anteil der WI‐Professuren, die auf dieser Ebene der Informatik zugeordnet sind, liegt (immer noch) deutlich unter 10 %. Neben dieser relativen Kontinuität der institutionellen Einbettung gibt es diverse Hinweise auf die zunehmende Etablierung der WI als eigenständige wissenschaftliche Disziplin: Beispielsweise ist der Anteil der WI‐Professuren, die als „spezielle BWL“ bezeichnet werden, seit 1992 um mehr als die Hälfte zurückgegangen (20 % auf 9 %). Zudem gibt es heute eine Vielzahl dedizierter WI‐Institute: Mehr als 50 % der WI‐Professuren sind heute einem solchen zugeordnet. Der Anteil englischsprachiger Bezeichner für Studiengänge als auch Professuren ist stark angestiegen, was zumindest vordergründig als ein zunehmender Trend zur Internationalisierung interpretiert werden kann.
Die Analyseergebnisse zeigen u. a., dass die WI den Prozess der Umstellung auf konsekutive Bachelor‐ und Masterstudiengänge bereits abgeschlossen hat. Mehr als die Hälfte (ca. 60 %) aller WI‐Professuren ist schon seit 1992 (Erscheinungsjahr des ersten Studienführers WI) auf Fachbereichsebenen den Wirtschafts‐ und Sozialwissenschaften zugeordnet. Der Anteil der WI‐Professuren, die auf dieser Ebene der Informatik zugeordnet sind, liegt (immer noch) deutlich unter 10 %. Neben dieser relativen Kontinuität der institutionellen Einbettung gibt es diverse Hinweise auf die zunehmende Etablierung der WI als eigenständige wissenschaftliche Disziplin: Beispielsweise ist der Anteil der WI‐Professuren, die als „spezielle BWL“ bezeichnet werden, seit 1992 um mehr als die Hälfte zurückgegangen (20 % auf 9 %). Zudem gibt es heute eine Vielzahl dedizierter WI‐Institute: Mehr als 50 % der WI‐Professuren sind heute einem solchen zugeordnet. Der Anteil englischsprachiger Bezeichner für Studiengänge als auch Professuren ist stark angestiegen, was zumindest vordergründig als ein zunehmender Trend zur Internationalisierung interpretiert werden kann.