Genetische Effekte auf die Erhöhung von Freien Leichtketten im Serum

Die polyklonale Erhöhung Freier Leichtketten (FLC) kann ein Anzeichen akuter oder chronischer Entzündungsreaktionen darstellen. Die monoklonale Erhöhung kann ein Anzeichen hämatologischer Krankheiten wie der Vorstufe der Monoklonalen Gammopathie unklarer Signifikanz (MGUS) oder Lymphoproliferativen Erkrankungen (LPD) sein. In einer Genomweiten Assoziationsstudie (GWAS) sowie einer nachgeschalteten Geneset Enrichment Analyse (GSEA) wurde die Assoziation und die Anreicherung von genetischen Varianten mit der monoklonalen und polyklonalen FLC-Erhöhung ermit-telt. Bei der polyklonalen FLC-Erhöhung zeigt sich in der GWAS keine Assoziation mit genetischen Varianten, die in den Kontext von systemischen Entzündungen eingestuft werden kann. In Gensets mit G-Proteinen und Interleukinen, sind jedoch genetische Varianten angereichert, die in Zusammenhang mit Entzündungsreaktionen und koronaren Herzerkrankungen stehen. Diese sind wiederum mit Interleukinen und CRP assoziiert. Da CRP und FLC komplementäre Entzündungsmarker sind, könnte die polyklonale FLC-Erhöhung – zum Beispiel über ähnliche molekularbiologische Mechanismen – mit Ko-ronarverkalkung und koronaren Ereignissen assoziiert sein. Die monoklonale FLC-Erhöhung ist mit genetischen Varianten assoziiert, die sich in der Nähe des Genortes für Corin befinden. Corin ist wiederum mit einem kardialen Hormon assoziiert, das das Blutvolumen und den Blutdruck reguliert. In der GSEA spiegelt sich diese Verbindung wider, als dass genetische Varianten in Gensets angereichert sind, die mit Entzündungen und kardiovaskulären Ereignissen in Verbindung stehen (AMI-pathway, NF-κB, VEGF und CD40-Signalweg). Einerseits zeigt sich hier die bekannte Verbindung von Entzündungen und koronarer Verkalkung mit kardiovaskulären Ereignissen über zum Beispiel der koronaren Verkalkung. Andererseits scheinen Entzündungen molekulare Mechanismen auszulösen oder zu nutzen, die auch in Verbindung mit hämatologischen Neoplasien stehen, sodass entzündliche Reaktionen auch einer hämatologischen Krebsentstehung voranzugehen scheinen.

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