Effekte einer experimentell induzierten, transienten Immunaktivierung auf die viszerale und muskuloskelettale Schmerzsensitivität bei gesunden Männern und Frauen : ein Geschlechtervergleich

Studien unserer Arbeitsgruppe zeigten, dass eine experimentell induzierte systemische Entzündungsreaktion die viszerale und muskuloskelettale Schmerzsensitivität erhöht. Jedoch wurden bisher nur Daten bei männlichen Probanden erhoben, obwohl Frauen häufiger von chronischen Schmerzen betroffen sind. In dieser randomisierten, doppelblinden Crossover-Studie sollte daher die Hypothese untersucht werden, dass Frauen während einer experimentell induzierten Immunaktivierung eine stärkere Sensitivierung gegenüber viszeralen und muskuloskelettalen Schmerzreizen zeigen als Männer. Die Immunaktivierung wurde mittels einer niedrigen Dosis Lipopolysaccharid induziert (LPS; 0,4 ng/kg Körpergewicht). Bei 20 gesunden Frauen und Männern wurden die viszeralen Schmerzschwellen mittels druckkontrollierter rektaler Barostatdistension objektiviert und muskuloskelettale Druckschmerzschwellen mittels Algometrie für unterschiedliche Muskelgruppen erfasst. Die LPS-Injektion führte zu einem signifikanten, transienten Anstieg von pro- und anti-inflammatorischen Zytokinen im Plasma , wobei Frauen mit einer stärkeren Freisetzung von TNF-alpha und Interleukin-6 reagierten. Während der systemischen Entzündungsreaktion zeigten beide Geschlechter eine signifikante, jedoch vergleichbare Reduktion der viszeralen und muskuloskelettalen Druckschmerzschwellen. Frauen zeigten niedrigere muskuloskelettale Druckschmerzschwellen unabhängig von der LPS-Injektion.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten