Sprechangst internationaler Studierender in der Fremdsprache Deutsch

Diese empirisch angelegte Studie befasst sich mit der Sprechangst internationaler Studierender in der Fremdsprache Deutsch. Im ersten, theoretischen Teil der Studie wird ein Modell des Konzeptes Fremdsprachenverwendungsangst (FSVA) aufgestellt. Hier wird dem Faktor „Selbstwirksamkeit“ die zentrale Rolle zugewiesen. Für die Analyse des Modells wurde eine Skala für die Erhebung des Faktors FSVA entwickelt, die den außerunterrichtlichen Kontext und die Zielgruppe der Studie berücksichtigt. Die primäre Stichprobe der Befragungen stellten internationale Studierende dar, die einen Hochschulzugang in Deutschland anstreben (N=222). Das aufgestellte Modell wurde anhand einer konfirmatorischen Faktorenanalyse und einer qualitativen Analyse validiert. Hierbei wurde u. a. auf den Zusammenhang von FSVA mit den Konzepten Foreign Language Enjoyment, trait anxiety und tolerance of ambiguity eingegangen. Die Analyse des Konzeptes „FSVA“ hat ergeben, dass der Faktor höherer Ordnung „FSVA“ mit dem Faktor „Selbstwirksamkeit“ gleichzusetzen ist. Im zweiten Teil der Studie wird die Frage analysiert, wie FSVA die sprachlichen Leistungen der Studierenden beeinflusst. Für dieses Ziel wurden individuelle Sprechprobenanalysen bei hochängstlichen und niedrigängstlichen Studierenden in zwei unterschiedlichen Situationen durchgeführt – im mündlichen Teil der DSH-Prüfung und in einem stresslosen, alltäglichen Gespräch mit der Forscherin. Die Ergebnisse der Analyse haben, abhängig von der analysierten sprachlichen Ebene, Belege für die beeinträchtigende sowie förderliche Wirkungsweise der FSVA geliefert. Die Analyse der Interviews und einer Gruppendiskussion rekonstruiert mögliche Entstehungsgründe der FSVA und zeigt ihre konkrete Wirkungsweise aus der Sicht der Befragten auf.
This study investigates foreign language speaking anxiety of international students in Germany and its influence on their performance in the target language. The first part of the study presents the conceptualization of foreign language speaking anxiety as well as the relationship between foreign language speaking anxiety and trait anxiety, foreign language enjoyment and tolerance of ambiguity. The participants of this study were advanced German for academic purposes students prior to entering German universities or completing an exchange program (N=222). A foreign language speaking scale was developed for this study, which takes into account the target group and the non-classroom context of the study. The scale was validated using confirmatory factor analysis and qualitative data analysis. The analyses showed that self-efficacy of foreign language students is the major determinant of their foreign language anxiety. The second part of the study analyses the effect of foreign language speaking anxiety on the students’ oral performance in the target language. For this purpose, individual speech analysis of highly and lowly anxious students in two situations with different imposed levels of anxiety was conducted – one during the oral part of the German Language Proficiency Test for the Admission to Higher Education (DSH) and the second one in a comparatively stress-free discussion with the researcher. Depending on the level of language at question, the analysis showed both the debilitating and facilitating effect of foreign language speaking anxiety on the students’ output. Reported causes and influences of anxiety were investigated through interviews and group discussion.

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