Langzeiteffekte von Luftverschmutzung auf systemische Inflammations- und Koagulationsmarker

Hintergrund: Studien zu Expositionen gegenüber Staubpartikel-Luftverschmutzung zeigten bisher inkonsistente Ergebnisse zu Assoziationen mit hochsensitivem C-reaktivem Protein (hs-CRP). Die vorliegenden Analysen untersuchen anhand zweier Erhebungszeitpunkte Langzeitexpositionen gegenüber Fein- und Ultrafeinstäuben mit verschiedenen Blutmarkern für Inflammations- und Koagulationsreaktionen, kontrolliert für Kurzzeitexpositionen. Methoden: Daten von zwei Erhebungszeitpunkten (2000-2003 und 2006-2008) der Heinz Nixdorf Recall Studie, einer bevölkerungsbezogenen Kohortenstudie mit 4814 Probanden zu Baseline, wurden für diese Analysen verwendet. Für die wohnortbezogenen Expositionen wurden Daten, resultierend aus einem Chemie-Transport-Modell für die Studienregion (1 km2-Raster), zur Berechnung von individuellen 365-Tages- (retrospektiv zum Untersuchungstag) Partikelexpositionen (PM10, PM2.5 und Ultrafeinstäube) entnommen. Mit Hilfe von gemischten linearen Regressionen wurden die Assoziationen der Partikelexpositionen und Inflammations- (hs-CRP, Leukozyten) sowie Koagulationsmarker (Fibrinogen, Thrombozyten) bestimmt. Adjustiert wurde für persönliche Charakteristika, Kurz¬zeitexposition (1–7 Tage gleitender Mittelwert), Ozon, Temperatur, Jahreszeit sowie Zeittrend und Zeitpunkt. Ergebnisse: 6488 Messungen von Probanden mit vollständigen Angaben wurden in die Analysen eingeschlossen. Ein Anstieg um 2,4 µg/m3 des Langzeit-PM2.5 war mit einem Anstieg des hs-CRP um 5,4 % (95 % Konfidenzintervall (KI) 0,6 % - 10,5 %) im adjustierten Modell assoziiert sowie mit einem Anstieg der Thrombozytenzahl um 4,4*109/L (95 % KI 2,0*109/L – 6,8*109/L). Fibrinogen und Leukozyten waren nicht mit Luftverschmutzungs-Langzeitexpositionen assoziiert.

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