Begegnung, Beratung und Bildung für Familien im Stadtteil - eine exemplarisch-empirische Untersuchung

Die aktuellen Entwicklungen in der Gesellschaft lassen sich auf der Grundlage von sogenannten ‚Megatrends’ des gesellschaftlichen Wandels beschreiben. Dies umfasst unter anderem die zunehmende Globalisierung, den demographischen Wandel, Veränderungen der Familien- und Haushaltsformen sowie die Individualisierung und Veränderungen in den Arbeitsabläufen (vgl. Jurczyk/Klinkhardt 2014, Schiersmann 2007, BMBF 2003, Bildungsbericht 2008, Tippelt 2006, Heitkötter u.a. 2008). Heitkötter u.a. (2008) greifen das Bild eines afrikanischen Sprichwortes auf, „demzufolge man zur Erziehung eines Kindes ein ganzes Dorf benötige“ (Heitkötter u.a. 2008:9). Aufgrund der angedeuteten gesellschaftlichen Wandlungsprozesse sind die verschiedenen Anregungsmöglichkeiten eines Dorfes nicht mehr per se gegeben. Dies führt einerseits zu Anforderungen hinsichtlich der Unterstützung der Erziehungskompetenz der Eltern und andererseits zu der Notwendigkeit, Eltern Druck zu nehmen und sie zu entlasten, alles „‘richtig‘ machen zu müssen“ (Jurczyk/Klinkhardt 2014:198). Im siebten Familienbericht wird unter dem Stichwort ‚Zukunftsszenarien‘ eine nachhaltige Familienpolitik beschrieben, die unter anderem die Unterstützung der Integration von Familie, Erwerbsarbeit, Nachbarschaft und Gemeinde vorsieht (BMFSFJ 2006:261). Demnach sollen nicht primär neue Angebote geschaffen werden, sondern die Kooperation bereits existierender Angebote unterstützt werden Die Dissertation umfasst eine explorative empirische Analyse der konzeptionell-strukturellen und methodischen Gestaltung von vier sogenannt institutionalisierten Familienzentren und des Nutzens dieser für die Adressat_innen. Das methodische Handeln der professionellen Akteure wird fokussiert, da hierzu kaum Erkenntnisse vorliegen, die den praktischen Arbeitsalltag beschreiben, fachkonzeptionell systematisieren und theoretisch fundieren (Rietmann/Hensen 2009). Unter zusammenführenden Einbezug der Perspektiven der Akteur_innen im Jugendamt, der handelnden Akteur_innen vor Ort und der Nutzer_innen werden entsprechend eines triangulativen Ansatzes (Flick 2004:12) die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Familienzentren deskriptiv dargestellt und in ein grundlegendes, verallgemeinerbares Modell von Arbeitsprinzipien, zusammen geführt.

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