Die deutsche Zeichensetzung gestern, heute – und morgen (?) : eine korpusbasierte, diachrone Untersuchung der Interpunktion als Teil schriftsprachlichen Wandels im Spannungsfeld von Textpragmatik, System und Norm unter besonderer Berücksichtigung des Kommas

Der vorliegende Beitrag verbindet Aspekte der historischen und der angewandten Linguistik. Er beschreibt den Interpunktionswandel mit Schwerpunkt des Kommas auf Grundlage mehrerer Textkorpora und eines Schreibexperiments. Ausgehend von der These, dass der Interpunktionszeichengebrauch multikausal versursacht ist (Müller 2007), werden (text-)pragmatische Einflüsse beim Gebrauch untersucht; Probleme, die systematisierende Beschreibungsmodelle mit sich bringen können, beschrieben sowie metasprachliche Kodifizierungen bzw. normative Äußerungen in diesem Kontext analysiert. Ferner zeigt die vorliegende Untersuchung, dass Veränderungen im Interpunktionsgebrauch, im System und schließlich in der Norm im Spektrum einer sich seit Jahrhunderten verkürzenden, komprimierenden Schriftsprache stehen. Die Arbeit bietet einige Anknüpfungspunkte für weitere Untersuchungen auf textlinguistischer und pragmatischer Ebene – sowohl diachron als auch synchron.

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