Kalkulation und Steuerung von Spreadrisikopositionen in Kreditinstituten

In den letzten Jahren hat sich eine sukzessive Ausweitung der Credit Spreads von Banken ereignet, verbunden mit einer gestiegenen Volatilität der Spreads. Kreditinstitute weisen Spreadrisikopositionen im Aktiv- und Passivgeschäft auf, so dass sich die Entwicklung der Credit Spreads auf den Zinsüberschuss und die Gewinn- und Verlustrechnung auswirken kann. Die materielle Relevanz der Credit Spreads führt als Zielsetzung zu einer Differenzierungsnotwendigkeit des Grundmodells zur Kalkulation von Ergebnisbeiträgen nach der Marktzinsmethode (Aufspaltung von Konditions- und Strukturbeitrag). Im Passivgeschäft zeigen sich die Credit Spreads abhängig von dem Rating eines Kreditinstituts. Es existiert daher keine identische Refinanzierungs-Zinsstrukturkurve für alle Kreditinstitute. In Abhängigkeit davon wie stark sich die „Null-Linie“ verschiebt, resultieren institutsbezogen unterschiedlich große Konditionsspielräume im Kundengeschäft (Kredit- und Einlagengeschäfte). Hinzu kommt, dass sich auch die Strukturbeitragssteuerung erheblich verändert, da auf der Anlageseite aufgrund der Mehrdimensionalität am Kapitalmarkt durch Eigengeschäfte positive oder negative Konditionsbeiträge (Bonitätsspreads) entstehen können. Die Zentraldisposition steuert zudem die Fristentransformation zwischen dem Aktiv- und Passivgeschäft. Häufig wird aus Performanceaspekten heraus eine positive Zinsfristentransformation betrieben, die aber auch mit einer Liquiditätstransformation verbunden sein kann. Hieraus ergibt sich als zweite Zielsetzung die Notwendigkeit sog. Normstrategien der Zinsbuchsteuerung unter Berücksichtigung der Credit Spreads auf ihre Rendite-Risiko-Profile hin zu untersuchen.

Vorschau

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten