Erwerbsverläufe und Alterssicherung

Die vorliegende Arbeit behandelt den Wandel der Erwerbsverläufe und die damit verbundenen Auswirkungen auf die künftige Alterssicherung. Zunächst wird ein Überblick über das Alterssicherungssystem in Deutschland gegeben und die institutionellen Rahmenbedingungen der Alterssicherung und Veränderungen innerhalb des Systems erläutert. Die Analyse des Wandels der Erwerbsverläufe erfolgt vor dem theoretischen Hintergrund der Lebenslaufperspektive und bedient sich methodisch der Sequenzmusteranalyse. Als Datenbasis dienen die monatsgenauen Längsschnittdaten der Studie „Altersvorsorge in Deutschland 2005“. Im ersten Teil der Analyse werden acht Erwerbsverlaufstypen identifiziert, die sich hinsichtlich ihrer Erwerbsnähe und ihrer Stetigkeit bzw. Diskontinuität deutlich unterscheiden. Unter Rückgriff auf diese Typologie werden im zweiten Teil der Analyse die projizierten Alterseinkommen untersucht. Abschließend werden verschiedene Vorschläge zur Reform der Alterssicherung anhand der Ergebnisse der Analysen diskutiert. Als zentrale Ergebnisse der Arbeit können folgende Punkte festhalten werden: Es lässt sich ein Wandel nachweisen, der sich in einem Rückgang stetiger Erwerbsverläufe und einer Zunahme diskontinuierlicher Verläufe äußert. Die einzelnen Typen sind mit deutlich unterschiedlichen projizierten Alterseinkommen assoziiert. Die Diskussion um zukünftige Altersarmut sollte sich daher nicht auf das Leistungsniveau in der gesetzlichen Rentenversicherung und die Verbreitung und Leistungsfähigkeit zusätzlicher Vorsorge beschränken. Vielmehr müssen veränderte Erwerbsverläufe stärker in den Blick genommen und damit zusammenhängende grundsätzliche Fragen der Alterssicherung geklärt werden.
The following thesis examines changing employment histories and the consequences of these changes for future old age incomes. Firstly, an overview of the German pension system is provided; the institutional background is outlined, and recent regulatory changes are discussed. The theoretical framework of life course analysis and the methodological tools of sequence analysis are then used to examine changes in the employment histories. The analysis is based on monthly longitudinal data from the study „Altersvorsorge in Deutschland 2005“. In the first part of the analysis eight different types of employment histories are identified. They differ substantially in their closeness to the labour market as well as in the aspects of stability or discontinuity. This typology is then used in the second part of the analysis to examine projected old age incomes. Lastly, the results of the analyses are employed in a discussion of different policy options. The main findings of the thesis are: Employment histories are changing, and there is a move away from stable towards more discontinuous employment histories. The various types are also associated with distinctly different projected old age incomes. A discussion of future old age poverty should thus not be constrained to the level of benefits in the statutory pension insurance or the prevalence and performance of additional pension provision schemes. Fundamental questions of old age security associated with changing employment histories need to be addressed as well.

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