Vergleich der Erfolgsrate von Intubationen mit einer gebogenen vs. einer konventionellen Magill-Zange im Einsatz bei erschwerten nasotrachealen Intubationen mit Airtraq, C-Mac oder Glidescope
Einleitung: Die nasale Intubation setzt sich aus zwei Schritten zusammen: 1. Herstellung der Sicht auf die Glottis; 2. Einführen des Endotrachealtubus. Im Rahmen schwieriger nasaler INtubation kann der erste Schritt durch indirekte Laryngoskopieverfahren erleichtert werden, während der zweite Schritt von der Sicht unabhängig und technisch schwierig sein kann. Üblicherweise wird für den zweiten Schritt der Einsatz einer Magill-Zange empfohlen. Da die Magill-Zange auf die direkte Laryngoskopie abgestimmt ist, stellt sich die Frage, ob diese Zange für die indirekten Laryngoskopieverfahren geeignet ist. Daher haben wir bei Patienten mit zu erwartenden schwierigen nasalen Intubationen den Erfolg einer geraden (alt) Magill-Zange mit einer gebogenen (neu) Zange im Einsatz bei drei verschiedenen indirekten Laryngoskopen (Airtraq, Glidescope, C-Mac) verglichen.
Methoden: Nach Zustimmung der Ethikkommission wurde bei 120 Patienten mit einer erwarteten schwierigen nasalen Intubation (Mundöffnung < 2,5 cm, Mallampati IV, Anamnese einer schwierigen Intubation) nach Randomisierung ein Intubationsversuch mit Airtraq, Glidescope oder C-Mac Laryngoskop durchgeführt. Nach Visualisierung der Glottis wurde versucht, aus dem Nasenrachenraum einen Eschmann-Stab je nach Randomisierung zuerst mit der geraden oder gebogenen Zange in den Kehlkopf zu führen. Danach wurde der Stab zurückgezogen und der Versuch mit der alternativen Zange wiederholt. Es wurden der Erfolg, die Zeit für die Interventionen, die Sicht nach Cormack & Lehane und die gesamte Intubationszeit bestimmt (Mittelwert ± SD, X²-Test; p < 0,05).
Ergebnisse: Alle Patienten konnten mit einem der Laryngoskope intubiert werden. Es gab keinen Unterschied in der Erfolgsrate der drei Laryngoskope. Intubationen mit dem Airtraq dauerten trotz signifikant besserer Sicht (p = 0,0044) signifikant länger (Airtraq 116 ± 56 s; Glidescope 87 ± 48 s; C-Mac 84 ± 40 s; p = 0,0115), was auf eine signifikant längere Zeit bei dem Einsatz der beiden Zangen zurückzuführen ist . Die Erfolgsrate im Einsatz der geraden Zange war signifikant kleiner als bei der gebogenen (p < 0,0001).
Schlussfolgerung: Trotz bester Sicht auf die Glottis dauert die Intubation mit dem Airtraq und dem Einsatz einer Zange signifikant länger. Wenn im Rahmen schwieriger nasaler Intubation indirekte Laryngoskope eingesetzt werden, sollte zur Optimierung der Intubationsbedingungen eine gebogene, d.h. den Laryngoskopen angepasste Zange zur Verfügung stehen.
Introduction: In nasal intubations visualization of the glottis and advancement of the endotracheal tube can be independently difficult. For visualization of the glottis indirect laryngoscopes have been developed, while for the advancement of the tube a Magill forceps is recommended. However, it is unclear whether a conventional straight Magill forceps is effective in combination with indirect laryngoscopes. Therefore, we tested in patients(,) with expected difficult nasal intubation(,) the applicability of a standard vs. modified forceps in combination with three different laryngoscopes.
Methods: 150 patients, scheduled for nasal endotracheal intubation, were randomized for intubation with an Airtraq (n=50), Glidescope (n=50), or C-Mac (n=50) laryngoscope. In each patient both forceps were used to advance an Eschmann stylet into the larynx. All patients had at least one risk factor for a difficult intubation (mouth opening ≤ 2.5 cm, Malampati score IV, history of difficult intubation, obvious tumor). Success rate, visualization of the glottis, time for advancement of the stylet and for intubation were evaluated.
Results: Intubation was successful in all of the patients with one of the laryngoscopes. Advancement of an Eschmann stylet was significantly more successful with a modified vs. standard forceps (93% vs. 65%; p<0.0001). Time for this procedure was significantly longer for the standard forceps for all intubations (3830s vs. 1919s, p<0.0001) and for each laryngoscope.
Conclusion: For difficult nasal intubations with indirect laryngoscopes the modified Magill forceps was superior in success rate and time. Independent of the type of the indirect laryngoscope a modified Magill forceps can be recommended.
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