Entwicklungsfaktor Kultur : Über die Bedingungen kultureller Produktivität
Die Städte in Deutschland und Europa befinden sich in einem harten Standortwettbewerb. Kultur gilt mittlerweile als entscheidender ökonomischer Entwicklungsfaktor. Deswegen sind Städte mehr denn je nicht nur auf die Leistungen der Industrie, sondern auch auf die Produktivität des Kreativsektors angewiesen. Doch um kreatives Potenzial überhaupt entwickeln zu können, reicht es nicht alleine, sich um die Ansiedlung kreativer Akteure zu bemühen, sondern der kreative Prozess selbst muss angeregt werden. Zentral für die Entstehung von Neuem ist das Zusammenspiel von kreativen Akteuren, unterschiedlichen Wissensarchiven und einem Klima der produktiven Auseinandersetzung mit Differenz — Faktoren, die nicht an jedem Ort vorhanden sind, aber politisch gefördert werden können. Dieses Papier ist entstanden aus dem Workshop „Das kulturelle Potenzial von Städten und Regionen in Europa", der vom 3. bis 4. Juli 2008 im Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) unter der Leitung von Gudrun Quenzel (Universität Bielefeld) stattgefunden hat. Es fragt wie der Workshop nach den zukunftsweisenden kulturellen Potenzialen europäischer Städte und ihren Bedingungen und identifiziert Konstellationen für ihre Förderung. Teilnehmer/innen waren Ravi Ahuja (University of London), Bernd Fesel (RUHR.2010 GmbH), Armin Flender (KWI), Michael Gentile (University of Gävle), Albrecht Göschel (Deutsches Institut für Urbanistik, Berlin, a.D.), Gertraud Koch (Zeppelin University, Friedrichshafen), Christoph Lindner (University of Amsterdam), Annina Lottermann (Kontaktbüro Wissenschaft — Kulturhauptstadt 2010), Ulf Matthiesen (Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung, Erkner), Jürgen Mittag (Institut für soziale Bewegungen/Ruhr-Universität Bochum), William Neill (University of Aberdeen), Marjaana Niemi (University of Helsinki) und Bernhard Schäfers (Universität Karlsruhe).