Alternativer Risikotransfer zur Solvabilitätssteuerung in Schadenversicherungsunternehmen

Die passive Rückversicherung ist in der Schadenversicherung ein etabliertes Verfahren zum Transfer versicherungstechnischer Risiken. In zunehmendem Maße werden entsprechende Risiken in der Schadenversicherung jedoch mit den Verfahren des „Alternativen Risikotransfers“ (ART) auch auf Risikoträger außerhalb der Erst- und Rückversicherungsmärkte übertragen. Die häufigsten Verfahren des Alternativen Risikotransfers sind einerseits derivative Instrumente (z. B. Insurance Swaps oder Insurance Optionen), zum anderen die wohl bekanntesten Schuldtitel mit bedingter Kapitalrückzahlung (z. B. Cat Bonds). Ein entscheidender Faktor zur Nutzung von Alternativem Risikotransfers durch Versicherungsunternehmen ist dabei die aufsichtsrechtliche Behandlung und Erfassung derartiger Transaktionen. Ziel der Arbeit ist daher eine ganzheitliche Untersuchung zu Möglichkeiten und Grenzen der Solvabilitätssteuerung mittels Verfahren des Alternativen Risikotransfers in der deutschen Schadenversicherung. Ansatzpunkt der Untersuchung ist die aufsichtsrechtliche Anerkennung und Erfassung von ART-Transaktionen bei der Ermittlung der Solvenzkapitalanforderungen an ein Versicherungsunternehmen. Hierzu werden sowohl bestehende Aufsichtsnormen als auch Entwicklungen der Versicherungsaufsicht gemäß Solvency II (Standardmodell und Interner Modellansatz) untersucht und die Einsatzmöglichkeiten von ART-Verfahren mit Fallstudien verdeutlicht.

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