Die zelluläre Immunantwort bei ausgeheilten und chronischen Hepatitis C Virus Infektionen

Die Zielsetzung dieser Arbeit Die akute Infektion mit HCV nimmt in bis zu 80% aller Fälle einen chronischen Verlauf. Ein entscheidender Faktor für die Elimination des Virus ist eine adäquate, zelluläre Immunantwort. Im Gegensatz zu chronisch infizierten Patienten ist bei ausgeheilten Individuen eine starke und multi-spezifische T Zellantwort nachweisbar. Ob ein Patient chronisch infiziert ist oder die Infektion ausgeheilt ist, kann mit Hilfe des Nachweises viraler RNA in den meisten Fällen eindeutig identifiziert werden. Allerdings ist bei einigen Patienten eine eindeutige Diagnosestellung nicht möglich ist. Das ist der Fall, wenn im Rahmen von serologischen Testungen ein reaktives Ergebnis im EIA und eine schwache Antikörperreaktion im Bestätigungsblot nachgewiesen wird und keine Virämie im Serum vorliegt. Die Ursache für diese Konstellation kann entweder eine unspezifische Antikörperreaktion oder eine ausgeheilte Infektion sein, die schon Jahre zurückliegt. Da eine abgelaufene Infektion durch eine starke T Zellantwort charakterisiert ist, besteht die Möglichkeit, über den Nachweis von HCV spezifischen T Zellen zwischen Personen mit unspezifischen Antikörperreaktionen und Patienten mit ausgeheilten Infektionen differenzieren zu können. Beim chronischen Verlauf der HCV Infektion ist die zelluläre Immunantwort sehr schwach ausgeprägt. Die Ursachen dafür sind immer noch nicht geklärt. In den letzten Jahren ist die hohe Expression des Rezeptor PD-1 auf T Zellen mit der Anergie in Verbindung gebracht worden. Zusätzlich scheint eine Infektion von Hepatozyten Einfluss auf die Expression des Liganden PD-L1 zu nehmen. Daher besteht die Möglichkeit, dass dieses Rezeptor-Liganden-System eine entscheidende Rolle bei dem chronischen Verlauf der HCV Infektion spielt. Es ist möglich, dass die antivirale Interferontherapie Einfluss auf das Expressionsmuster dieser beiden Oberflächenproteine nimmt und somit regulierend in die zelluläre Immunantwort eingreift. Ein Ziel dieser Arbeit ist es, eine ausgeheilte HCV Infektion von einer unspezifischen Reaktivität der HCV Serologie mit Hilfe der zellulären Immunantwort zu unterscheiden. 1. Im ersten Schritt sollen aktuelle Plasmaproben von Blutspendern, die aufgrund eines fraglichen Befundes in der Vergangenheit von der Blutspende ausgeschlossen wurden, wiederholt auf Antikörper gegen das Virus getestet werden. 2. Im Anschluss wird die zelluläre Immunantwort der Spender analysiert. Dazu soll sowohl die Proliferation als auch die IFNγ Sekretion der T Zellen nach Stimulation mit viralen Proteinen untersucht werden. Als weiteres Ziel soll die Rolle des Rezeptors PD-1 und des Liganden PD-L1 bei der chronischen HCV Infektion und im Verlauf einer Interferontherapie analysiert werden. 1. Zunächst soll die Expression des Rezeptors auf den gesamten T Zellen chronisch infizierter Patienten untersucht werden und inwieweit sie sich unter antiviraler Therapie verändert 2. Des Weiteren sollen HCV spezifische CD8+ T Zellen in die Analyse der PD-1 Expression einbezogen werden und ob die Therapie das Expressionsmuster moduliert 3. Im weiteren Verlauf soll Expression des Liganden PD-L1 auf infizierten Hepatozyten analysiert werden und eine Behandlung mit Interferonen modulierend eingreift. 4. Im letzten Schritt soll die Interaktion von PD-1 und PD-L1 in zellulären Systemen charakterisiert werden und welchen Einfluss sie auf die T Zellen hat.

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