Ekel. Ikonografie des Ausgeschlossenen.

Ekelhafte Themen und Werke aus ekelhaften Materialien – der zeitgenössischen Kunst scheint jedes Mittel recht, dem Rezipienten vor den Kopf stoßen, ihn anzugreifen, verunsichern, provozieren zu wollen. Dass dieser Allgemeinplatz jedoch zu kurz gegriffen ist und das Phänomen nur unzutreffend beschreibt, zeigt das vorliegende Buch auf. Wie die Autorin darlegt, erweist sich die Darstellung ekelhafter Dinge schon in der Antike als Beschäftigungsfeld einer Kunst, die gezielt eingesetzt wird, um verschiedene diskriminierte Personengruppen oder als unmoralisch angesehene Handlungen in unmissverständlichen Bildnissen systematisch zu verunglimpfen. Was Claudia Reiß vorlegt, ist nicht nur eine spannende Kulturgeschichte des Ekels, sondern zugleich ein umfangreicher ikonografischer Katalog, der anhand zahlreicher Abbildungen die Kunstgeschichte neu liest und zu der Erkenntnis kommt, dass die Gegenwartskunst den Ekel sogar freudvoll thematisiert – nämlich um ihn salonfähig zu machen.

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