Biografie und Identität von pädagogischen Mitarbeitern in Einrichtungen der Eingliederungshilfe

Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine qualitative Forschungsarbeit, die mit Hilfe von Frageleitfadeninterviews den Zusammenhang zwischen der (Berufs-) Biografie und pädagogischen Handlungen klären will. Es wurde hiermit auch der Versuch unternommen, die „pädagogischen Mitarbeiter“ als eine homogene Berufsgruppe zu begreifen, die mit Menschen mit Behinderung zusammenarbeitet, obwohl es kein einheitliches Berufsbild gibt. Diese Besonderheit wird aus einem umfassenden historischen Kontext heraus betrachtet und wird dadurch erklärbar gemacht. Sie gibt Antworten auf die Frage wer die „pädagogischen Mitarbeiter“ sind, die in der Eingliederungshilfe arbeiten. Sie erläutert welche unterschiedlichen Zugänge es in diesen Bereich gibt, welche Sinn- und Deutungsmuster vorhanden und welche Begründungszusammenhänge in Bezug auf das pädagogische Handeln relevant sind. Ausgangspunkt der Überlegungen stellt dabei das interpretative Paradigma dar. Hieraus wird eine Theorie des Fremdverstehens entwickelt, die als Grundstein dieser qualitativen Forschungsarbeit anzusehen ist. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Auseinandersetzung mit den Arbeiten von Erving Goffman (s. u. a. 1973, 1977). Seine theoretischen Überlegungen bilden die Grundlage für die Forschungshypothese dieser Arbeit. Diese lässt sich wie folgt zusammenfassen: Pädagogische Mitarbeiter in einem dreifachen Spannungsfeld. Zum einen haben sie einen eigenen Anspruch an sich selbst bzw. eine eigene Vorstellung, wie sie ihre Tätigkeit in der Einrichtung ausfüllen wollen bzw. was von ihnen erwartet wird (Berufsidentität). Zum anderen sollen sie dem Idealbild wie z. B. der (Ver-) Selbstständigung oder der Selbstbestimmung, die als Grundlage von Konzepten der jeweiligen Einrichtungen fungieren, gerecht werden. Schließlich erleben die pädagogischen Mitarbeiter ihren Arbeitsalltag, der in der Regel von dieser Idealvorstellung abweicht. Hinzu tritt oftmals eine familienähnliche Arbeitssituation, die in Wohneinrichtungen anzutreffen ist. Sie trägt mit dazu bei, dass pädagogische Mitarbeiter eher ihre individuellen biografisch orientierten Sinn- und Lebensweltkonstruktionen als Begründung ihres pädagogischen Handelns heranziehen. Als Ergebnis der qualitativen Forschungsarbeit, wurden sieben Aushandlungstypen regeneriert, denen allen gemeinsam ist, dass sie einen engen Zusammenhang zwischen (berufs-) biografische Kontexten und pädagogischen Handlungen aufweisen.

The paper at hand is a qualitative research work treating the relation between the (profession) biography and pedagogical actions by means of question guideline Interviews. It is also an attempt to understand the „pedagogical staff members" as a homogeneous profession group that cooperates with handicapped persons, although there does not exist a uniform occupational image. This feature is seen from a complex historical context and is thus made explicable. The paper answers the question, who the „pedagogical staff members" working in the Integration support are. It explains the different accesses in this field, the availability of sense-and Interpretation patterns as well as the pertinence of reasons for correlations in matters of pedagogical actions. The interpretative paradigm is the initial point of deliberation in this process. Resulting from this, a theory of extrinsic comprehension is developed and seen as cornerstone of this qualitative research work. Another emphasis is put on the occupation with the works by Erving Goffman (see a. o. 1973, 1977). His theoretical deliberations form the basic research assumption of this work that can be summed up as follows: pedagogical stuff members in a triple area of conflict. On the one hand they have a self-demand, an own Imagination resp., how to realize their work in the Institution or what is expected from them resp. (profession identity). On the other hand they should live up to the ideal, e.g. the spin-off or self-determination that acts as basic concepts of the single institutions. Finally the pedagogical staff members experience their everyday working life that usually differs from this ideal conception. Moreover, there is often a family-like working Situation in the residential institutions. It contributes to the fact that pedagogical staff members see their individual biographically oriented sense- and life world construction as a reason for their pedagogical actions. Resulting from this research work, seven negotiation types were reclaimed, which have a close interrelation between (profession) biographical contexts and pedagogical actions in common.

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