Interaktionsanalysen verschiedener Alkylantien in vitro als Basis für Hochdosis-Chemotherapieprotokolle
Das Mammakarzinom der Frau ist eine Tumorerkrankung mit einer relativ hohen Inzidenz und Prävalenz und einer Mortalitätsrate von 50 %. Mit dem Ziel effektive Chemotherapie-Regime zur Verlängerung der tumorfreien sowie auch der Gesamt-Überlebenszeit zu entwickeln, fanden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Studien mit unterschiedlichen Therapieansätzen statt.
Ziel dieser Arbeit war es, additive bzw. synergistische Wirkprofile bei verschiedenen Alkylantien-Doublets zu eruieren, um diese dann in Hochdosis-Chemotherapien einbinden zu können.
Aufgrund ihrer speziellen biochemischen Eigenschaften haben sich die Alkylantien in der Behandlung des Mammakarzinoms zu einem Eckpfeiler in der adjuvanten (Hochdosis-)Therapie entwickelt. Die ersten Untersuchungsergeb-nisse zur Hochdosistherapie zeigten im Vergleich zu bereits vorliegenden historischen Daten deutlich bessere Ansprechraten und ermutigten zum verstärkten Einsatz dieser Therapieform. Daß diese ersten positiven Ergebnisse wahrscheinlich nur das Resultat von Patientenselektion waren, wurde erst im weiteren Verlauf deutlich, als mehr als ein halbes Dutzend vergleichender Studien keinen signifikanten Vorteil der Hochdosistherapie belegen konnte. Allerdings gab es durchaus Patientenkollektive, die von dieser speziellen Behandlung profitierten.
Die wesentliche Aufgabe in der erfolgreichen Behandlung des Mammakarzinoms wird es sein, das Tumorverhalten und die spezielle Thera-pierbarkeit eines individuellen Patienten vorherzusagen und in jedem einzelnen Fall die optimale Therapie zu finden. In diesem Kontext haben sicherlich auch die Hochdosis-Kombinationen aus verschiedenen Alkylantien in Verbindung mit Substanzen anderer Stoffgruppen ihren Platz; nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung der konventionellen Chemotherapie. Unter diesem Gesichtspunkt sind grundsätzlich alle in dieser Arbeit getesteten Alkylantien-Doublets geeignet, da keine der Wirkstoff-Paarungen antagonistisch wirkt. Insbesondere empfehlen sich hier allerdings die Kombinationen aus Cisplatin / Treosulfan, Cyclophosphamid / Treosulfan und Cyclophosphamid / Melphalan, die in ihrer Wirkungsweise einen Synergismus erzielen. Vor allem das Treosulfan hat sich in neueren Studien als viel versprechende Haupt-Komponente in Hochdosis-Therapien gezeigt.
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