GNB3 C825T-Polymorphismus bei dilatativer Kardiomyopathie

1998 konnten Siffert et al. einen C825T-Polymorphismus im Gen GNB3 nachweisen, das für die GNB3-Untereinheit heterotrimerer G-Proteine kodiert. Das 825T-Allel verursacht ein alternatives Spleißen des Gens und die Expression einer funktionell aktiven Deletionsvariante von GNB3, welche als Gß3s bezeichnet wird. Das 825T-Allel ist mit einem erhöhten Risiko für arterielle Hypertonie bei Weißen assoziiert, vermutlich mit der sogenannten Form der “low-Renin-hypertension”, und es akkumuliert besonders bei Hypertonikern mit positiver Familienanamnese. Dabei scheint diese Abnormalität ferner mit einer peripheren Insulinresistenz, einem erhöhten Body-Mass-Index, einer Linksherzhypertrophie, einer gesteigerten Nephropathieneigung bei Typ-1-Diabetes, einer verstärkten Chemotaxis neutrophiler Granulozyten und einer veränderten Kaliumkanal-Aktivität im Vorhof zu korrelieren. Die dilatative Kardiomyopathie stellt die häufigste Form der Kardiomyopathien dar. Für einen nicht unerheblichen Teil wird mittlerweile eine erbliche Genese angenommen. Die einzige kausale Therapie besteht derzeit in einer Herztransplantation. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Klärung der Frage, ob eine genetische Disposition - im Hinblick auf den oben genannten Polymorphismus - für eine dilatative Kardiomyopathie mit nachfolgender Herztransplantation besteht. Wir extrahierten hierfür DNA aus insgesamt 89 explantierten Herzen von Patienten mit Kardiomyopathie und amplifizierten GNB3-spezifische Abschnitte mittels PCR. Das PCR-Produkt wurde mittels Restriktionsanalyse auf den Genotyp hin überprüft. Durch die im Anschluss durchgeführte Gelelektrophorese konnten wir anhand der Bandenmuster den Genotyp der Patienten für GNB3 identifizieren. Diese Daten wurden zum Schluss in eine Access Datenbank eingegeben und statistisch ausgewertet. Wir kamen zu folgenden Ergebnissen: Patienten mit dem TT-Genotyp waren im Vergleich zu normalen C825-Allelträgern tendenziell häufiger von einer dilatativen Kardiomyopathie betroffen, hatten ein schnelleres Fortschreiten der Erkrankung, einen höheren Pulmonalarteriendruck und einen häufigeren Bedarf an Glykosiden, Diuretika, Antiarrhythmika und Kalzium-Antagonisten. Diese Ergebnisse waren statistisch jedoch nicht signifikant. Als Gründe für das Nichterreichen der statistischen Signifikanz sind folgende Punkte zu nennen, die unsere Studie limitierten: 1. das zu kleine Kollektiv von 89 Patienten. 2. die niedrige Frequenz des TT-Genotyps und 3. die geringe Zahl von Herztransplantationen (im Jahr 2000 nur 418 Herzen).

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