Die Motivation zur Lebensstiländerung und andere die Versorgungs- und Krankheitssituation beeinflussende psychomedizinische Konstrukte im perioperativen Zeitraum einer Herzbypassoperation
Einleitung: Der mittel- bis langfristige Erfolg einer Herzbypassoperation wird reglementiert, sowohl durch eine Stenosierung der Bypässe als auch durch die fortschreitenden arteriosklerotischen Veränderungen der nativen Koronarien. Eine deutliche Veränderung des Lebensstils kann diese Prozesse verlangsamen oder sogar stoppen. Dabei ist die Eigenmotivation der größte abhängige Faktor. Um den Patienten möglichst früh an die erwünschte Veränderung des Lebensstils heranzuführen, wird ein Motivationsprogramm entwickelt, das bereits im kardiochirurgischen Krankenhaus eingesetzt werden soll. Dazu wird in dieser Arbeit folgenden Fragen nachgegangen: Wie verändern sich im perioperativen Zeitraum die Werte der Motivation zur Lebensstiländerung, der Depression, der Ängstlichkeit, der persönlichen Bedürfnisse, des subjektiv eingeschätzten Gesundheitszustandes und des Wissenstandes bezüglich der Risikofaktoren einer koronaren Herzkrankheit.
Methodik: Mittels verschiedener Fragebogen wurden bei 70 herzbypassoperierten Patienten 2 Tage vor und 10 Tage nach der Operation die oben genannten Werte ermittelt.
Ergebnisse: Ein Absinken der Motivation zur Lebensstiländerung nach der Herzbypassoperation im Vergleich zu vor der Operation wird deutlich sichtbar. Vor der Operation können 31% der Patienten als depressiv diagnostiziert werden und ebenso viele haben erhöhte Angstwerte. Sowohl die Werte der Depressivität als auch die Werte der Angst nehmen nach der Operation ab. Dagegen steigt das Bedürfnis nach Aufklärung hinsichtlich des richtigen Umganges mit Medikamenten. Der subjektiv eingeschätzte Gesundheitszustand verändert sich im Untersuchungszeitraum kaum.
Schlussfolgerungen und Ausblick: Die Ergebnisse legen nahe, dass die Etablierung eines Motivationsprogramms zur Lebensstiländerung, das in der Diskussion näher erläutert wird, bereits im herzchirurgischen Akutkrankenhaus sinnvoll ist. Depression und Angst sollten bei der Behandlung von herzbypassoperierten Patienten beachtet werden.
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