Klassisch konditionierte Effekte auf die Lymphozytenzirkulation und Zytokinsynthese beim Menschen

In Studien am Tier ist gezeigt worden, dass sich immunmodulatorische Funktionen klassisch konditionieren lassen. Die Dissertation beschäftigt sich mit der Frage, ob sich funktionelle Immunparameter auch beim Menschen als Reaktion auf die Paarung von einem neuartigen Stimulus mit einem Immunsuppressivum klassisch konditionieren lassen. Dazu erhielten gesunde männliche Probanden in einem doppelblinden-placebokontrolliertem Studiendesign entweder das Immunsuppressivum Cyclosporin A oder Placebo in Kombination mit einem neuartigen Getränk in der Konditionierungswoche. In einer zweiten Woche, der Reexpositionswoche, wurden allen Probanden das neuartige Getränk mit Placebokapseln präsentiert. Die konditionierte Verumgruppe zeigte im Vergleich zur Kontrollgruppe nach der Reexposition analog zur Cyclosporin A-Wirkung eine deutlich supprimierte Synthese der relevanten Zytokine, Interleukin-2 und Interferon-?, sowohl im Überstand als auch auf intrazellulärer Ebene stimulierter T-Lymphozyten. Diese konditionierten Effekte in der funktionellen Kapazität der Lymphozyten und Zytokinproduktion konnten weder auf eine veränderte Zirkulation oder Distribution der Leukozyten, noch auf Residualwirkung des Cyclosporin A zurückgeführt werden. Des weiteren konnte eine Beeinflussung des Immunsystems durch psychologische Faktoren wie Stress und subjektive Beeinflussung der Probanden ausgeschlossen werden. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen neue therapeutische Möglichkeiten für die Behandlung von immunassoziierten Erkrankungen mit Hilfe der Klassischen Konditionierung auf, wie beispielsweise der Einsatz von Konditionierungstechniken als supportive Therapie zu etablierten pharmakologischen Therapieschemata.

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