Paulus als "apóstolos", Mohammed als "rasûl" - Der "Gesandte" in Bibel und Koran

In muslimischer (wie jüdischer) Sicht wird Paulus oft als derjenige angeprangert, der Jesu Verkündigung verfälscht und die kirchlichen Verderbnisse eingeleitet hat. Im Gegenzug gilt Mohammed in christlich überkommener Sicht als ein falscher Prophet, der die biblische Botschaft missverstanden und verkehrt hat. Doch trotz dieser so gegensätzlichen Beurteilungen haben beide in ihrer Position und ihren Funktionen beachtlich Gemeinsames: in ihrer Titulierung als "Gesandter", ihrer Berufung, ihren Visionen, ihrer Legitimation, ihrem Ruf zum Glaubensgehorsam und der Universalität ihrer Sendung. Doch gibt es in jeder dieser Hinsichten auch deutliche Unterschiede. Die gemeinsamen und gegensätzlichen Elemente sind aufschlussreich für das Verhältnis von Christentum und Islam.
In the view of Muslim (like Jewish) theologians St. Paul is often denounced as the corrupter of Jesus’ gospel and the initiator of ecclesiastical depravations. Conversely in the traditional Christian view Muhammad is considered a false prophet, who misunderstood and distorted the biblical message. But in spite of this extreme contrary assessments, both Paul’s and Mohammed’s authoritative positions and functions have similar traits: in their titles 'apóstolos' and 'rasūl' respectively ('messenger'), their vocations, their legitimations, their visions, their call to obedience of faith, and the universality of their mission, though there are considerable differences in each of these respects. The common and contrary features are significant for the relation of Christianity and Islam.

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