Der nationale Diskurs unter Einfluß von Kriegspropaganda, Kirche und Folklorismus : zur Entwicklung serbischer Selbstwahrnehmung
Kosovo und Metohien ist das zentrale Gebiet der serbischen Nation. Nichts hat die serbische Identität so geprägt wie die Schlacht auf dem
Amselfeld und die daraus resultierende Kosovo -Mythologie. Das Trauma der Niederlage des mittelalterlichen serbischen Heeres am
Amselfeld, der Exodus der Serben und jahrhundertelange Besatzung durch die Osmanen haben viele Serben bis in die Gegenwart nachhaltig
geprägt. Neben dem Kosovo Mythos ist die serbisch orthodoxe Kirche das zentrale Moment und die einzige Institution, welche die
serbische Identität über jahrhunderte der Besatzung am Leben hielt. Den Katalysator einer übersteigerten serbischen Selbstwahrnehmung
bildeten die serbischen Medien und die politische Führung in Serbien, die sich des Kosovo-Mythos bedienten um eine Mobilisierung der
Massen zu erreichen. Die Dämonisierung der Serben in den letzten 10 Jahren führte zu einem langsamen Prozess der Gleichgültigkeit, Desinteresse und Resignation gegenüber politischen Prozessen. Jahrelange Blockade der Serben von Seiten der UN und EU Gemeinschaft führte zu einem allgemeinen Eindruck des Unverstandenfühlens , der Isolation und Mißtrauen gegenüber dem Westen.
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