Stille Föderalisierung oder kalte Desintegration? : Zum institutionellen Wandel des chinesischen Steuerstaates

Eine der wichtigsten wirtschaftspolitischen Fragen des China der neunziger Jahre ist die Beziehung zwischen Zentrale und Regionen. Ursache ist die weit verbreitete Perzeption, daß zum einen sich die fiskalische Position des Zentralstaates stetig verschlechtert habe, und daß zum anderen die regionalen Disparitäten immer mehr zunähmen. Daraus leitet sich die Forderung ab, die redistributive Funktion der Zentralregierung wieder deutlich zu stärken und somit ihren Anteil am Sozialprodukt und an den gesamten fiskalischen Einnahmen spürbar zu erhöhen. Die Erfüllung dieser Forderung schien ein wesentliches Ziel der Steuerreform von 1994 gewesen zu sein, die ohne Zweifel eine der systematischsten und umfassendsten Reformmaßnahmen während des gesamten chinesischen Transformationsprozesses seit 1978 gewesen ist

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