Interkulturelle Kompetenz als Lernziel
Das vorliegende Arbeitspapier geht auf ein Diplomandencolloquium zurück, das im Wintersemester 1997/98 von und mit Studierenden des
Diplomstudiengangs Ostasienwissenschaften/Hauptfach Sozialwissenschaften veranstaltet worden ist. Im Unterschied zur "konventionellen"
Vorgehensweise in solchen Colloquien stand bei diesem nicht die Vorstellung von Diplomarbeiten im Vordergrund, sondern die Einbettung
von Fragen zur Diplomarbeit in den thematischen Kontext "interkulturelle Kompetenz".
Das Colloquium beschäftigte sich mit der Frage, was unter den im öffentlichen Diskurs modisch gewordenen Begriffen "interkulturelle
Kommunikation" und "interkulturelle Kompetenz" inhaltlich zu verstehen ist. Was verbirgt sich hinter ihrer - oft genug achtlosen -
Verwendung und wie kann "interkulturelle Kompetenz" erworben werden?
Da im Duisburger Konzept der Ostasienwissenschaften besonderer Wert auf die interkulturelle Kompetenz gelegt wird und sie zu den
wesentlichen angestrebten Studienzielen gehört, stellte das Colloquium gleichzeitig ein Forum dar, um die gelungene oder weniger gelungene
Vermittlung solcher Kompetenz in unseren verschiedenen Studiengängen (Ostasienwissenschaften, Ostasienwirtschaft) zu reflektieren. Um
Zugang zum topic des Colloquiums zu finden, bedienten wir uns verschiedener Texte, die es erlauben, durch Hinterfragung oder Revision
eigener Theorien, Methoden und Verhaltensweisen (im universitären wie im außeruniversitären Alltag) des Umgangs mit anderen Kulturen
zu diskutieren. Hinterfragung und Revision besitzen unmittelbare Relevanz für die Herangehensweise, für den approach, der z.B. in der
Diplomarbeit für die Bearbeitung eines Themas gewählt wird.