INHALTSVERZEICHNIS

1. Einleitung und Fragestellung 6

1.1. Stand der Spannungskopfschmerzforschung 6

1.2. Studienziele 6

2. Der Spannungskopfschmerz 8

2.1. Symptome 8

2.2. Definition 8

2.3. Epidemiologie 9

2.4. Therapeutische Prinzipien 9

    1. Medikamentöse Prophylaxe 9

3. Das Wesen der chinesische Heilkunde 10

3.1. Die ganzheitliche Betrachtungsweise 10

3.1.1. Der menschliche Körper als organische Einheit 11

3.1.2. Beziehungen zwischen Mensch und Natur 11

    1. Dialektische Syndrom-Diagnostik und Therapie 12

4. Dialektische Syndrom-Diagnostik von Spannungskopfschmerz 14

4.1. Blockierung des Leber-Qi’s 15

4.2. Aufsteigen des Leber-Yang 15

4.3. Aufflammen des Leber-Feuers 16

4.4. Blutstauungen 16

4.5. Ansammlung von Nässe oder Schleim 16

  1. Wirkungsprinzip der Akupunktur 17

6. Patienten und Methode 20

6.1. Patienten 20

6.1.1. Einschlußkriterien 21

6.1.2. Ausschlußkriterien 21

6.1.3. Begleiterkrankungen 21

6.1.4.Gruppencharakteristika Querschnittanalyse 22

6.1.5.Gruppencharakteristika Längschnittanalyse 24

6.2. Methode 24

6.2.1. Statuserhebung 24

6.2.2. Therapiearm I: Akupunktur 26

6.2.3. Therapiearm II: Trizyklische Antidepressiva 28

6.2.4. Datenanalyse 29

7. Ergebnisse 30

7.1. Exemplarische Einzelregistrierungen 30

7.1.1. Fallbeispiel I 30

7.1.2. Fallbeispiel II 30

7.1.3. Fallbeispiel III 31

7.2. Soziale Situation 32

7.2.1. Alter in Jahren 32

7.2.2. Familienstand 32

7.2.3. Schulbildung der Teilnehmer 33

7.2.4. Berufsstellung 33

7.3. Tagebuchanalyse 34

7.3.1. Schmerzbeeinträchtigung in Abhängigkeit der Behandlung 34

7.3.2. Intensität x Dauer des Schmerzes im Tagesmittel 37

7.3.3. Schmerztage pro Monat 39

7.3.4. Mittlere Tagesstimmung in Abhängigkeit der Behandlung 40

7.4. Fragebogenanalyse 42

7.4.1. Item 6: Kopfschmerzdauer in Jahren 42

7.4.2. Item 7: Anzahl der Fälle mit auftretendem Kopfschmerz 43

7.4.3. Diagramme zu Item 8: a) und b): Schmerzstärke 45

7.4.4. Item 9: Dauer der Medikamenteneinnahme 46

7.4.5. Item 11: Selbsteinschätzung bezüglich Nutzung therapeutischer

Möglichkeiten 47

7.4.6. Item 12: Selbsteinschätzung zur Kopfschmerzentwicklung in den

nächsten 4 Wochen 48

7.4.7. Item 13: Befürchtung von Nebenwirkung 48

7.4.8. Item 14: Bisheriger Erfahrungen mit kopfschmerzlindernden

Medikamenten 49

7.4.9. Item 15: Möglichkeit zur Selbstbeeinflussung des Kopfschmerzes 49

7.4.10. Item 17:

7.4.10.1. Ausmaß der empfundenen Anspannung im Arbeitsleben 50

7.4.10.2. Ausmaß der empfundenen Anspannung im Familienleben 50

7.4.10.3. Ausmaß der empfundenen Anspannung in Freizeit und

Sozialkontakt 51

7.4.11. PDI: Beeinträchtigungen durch Schmerzen in verschiedene

Lebensbereichen 52

7.4.12. B-L: Sonstige Beschwerden 53

7.4.13. ADS: Befinden 53

7.4.14. FESV: 54

7.4.14.1. Teil 1 (H/D) psychische Beeinträchtigungen 54

7.4.14.2. Teil 2 a (AN) kognitive Strategien 54

7.4.14.3. Teil 2 b (ÄR) verhaltensbezogene Strategien 55

  1. Diskussion 56
  2. 8.1. Synopsis der Ergebnisse 56

    8.2. Methode – Diskussion 57

    8.3. Ergebnis – Diskussion 60

  3. Zusammenfassung 65

10. Literaturverzeichnis 66

  1. Abbildungsverzeichnis 76
  2. Tabellenverzeichnis 78

13. Anhang 79

13.1. Tagebuch 79

13.2. Fragebogen 80

14. Danksagung 85

15. Lebenslauf 86

 

 

 

1. Einleitung und Fragestellung

1.1. Stand der Spannungskopfschmerzforschung:

Der Spannungskopfschmerz ist nach der Migräne die zweithäufigste Kopfschmerzform mit einer Prävalenz von 2-4 % der Bevölkerung. Der Charakter des Spannungskopfschmerzes ist meist holocraniell oder frontal betont, eher dumpfdrückend und stetig mit nur gering ausgeprägter vegetativer Begleitsymptomatik und Photo- oder Phonophobie. Zu unterscheiden sind nach den Kriterien der Internationalen Headache Society ein chronischer

( > als 15 Tage/Monat oder> als 180 Tage/Jahr) von einem episodisch (gelegentlich für 1-2 Tage/Monat) auftretenden Spannungskopfschmerz Der genaue Pathomechanismus ist nicht bekannt Diskutiert werden u.a. auch unwillkürliche muskuläre Verspannungen z.B. verstärkt oder ausgelöst durch psychischen Druck. Am wahrscheinlichsten ist eine Senkung der zentralen Schmerzschwelle.

Der chronische Spannungskopfschmerz ist einer Therapie bisher nur schlecht zugänglich. Analgetika sind häufig nur mäßig wirksam oder verlieren ihre Wirksamkeit durch Tachyphylaxie. Darüberhinaus besteht die nicht unerhebliche Gefahr des sekundären Analgetikaabusus mit der Entwicklung eines analgetikainduzierten Dauerkopfschmerzes, welcher im Sinne eines Circulus vitiosus wiederum für den ursprünglichen Kopfschmerz gehalten wird. Tranquilizer kommen bei der häufig täglich notwendigen Anwendung wegen Wirkungsverlust und Gefahr der Entwicklung einer Abhängigkeit ebenfalls nicht in Frage.

Die noch durchgeführte Prophylaxe der ersten Wahl ist daher zur Zeit die medikamentöse Prophylaxe mit trizyklischen Antidepressiva in niedriger Dosierung (10,36), zum Beispiel Amitryptilin oder Amitriptylin-n-oxid sowie verhaltenstherapeutische Maßnahmen wie Muskelrelaxationstraining (3,11). Bei den angewandten Dosen der Thymoleptika, die unterhalb der antidepressiven Schwelle liegen, werden Veränderungen der zentralen Schmerzschwelle als therapeutisches Substrat diskutiert. Inzwischen zeigt eine große doppelblinde Studie an 211 Patienten keinen wesentlichen über den Placeboeffekt (30 % Responder) hinausgehenden Therapieerfolg (49). Die Wirkung von Akupunktur bei Migräne ist beschrieben (13,38). Kontrollierte Studien zum Spannungskopfschmerz liegen nur unzureichend vor (8,63,67). Direkte Vergleiche zwischen Akupunktur und einer medikamentösen Intervalltherapie existieren noch nicht.

1.2. Studienziele:

In einer vor kurzem veröffentlichten großen multizentrischen und doppelblinden Studie zur medikamentösen Therapie des chronischen Spannungskopfschmerzes konnte kein eindeutig über die Placebowirkung hinausgehender Effekt für trizyklische Antidepressiva, welche als medikamentöse Therapie der Wahl bei chronischen Spannungskopfschmerzen gelten, nachgewiesen werden (49). Zwar scheint es eine Subgruppe von Patienten zu geben, bei denen ein gewisser Therapieerfolg zu verzeichnen ist, ohne daß es mit den in dieser Studie eingesetzten Evaluierungskriterien gelungen ist, diese ,,Responder" zu identifizieren. Bisher ist ein therapeutischer Effekt nur für verhaltenstherapeutische Maßnahmen und hier besonders für die Muskelrelaxation nach Jacobson gesichert (3). Für die in der Praxis häufig angewandte Akupunktur sind bisher nur wenig kontrollierte Studien durchgeführt worden (13,38).

Unter dem Eindruck der therapeutisch unbefriedigenden Situation bei der Behandlung des chronischen Spannungskopfschmerzes soll in dieser Arbeit untersucht werden, ob das in der Praxis häufig angewandte alternative Behandlungsverfahren der traditionellen chinesischen Akupunktur, über die bis jetzt zum Teil nur anekdotisch berichtet wird, unter kontrollierten prospektiven Bedingungen eine gleiche oder signifikant höhere Erfolgsquote aufweist als die medikamentöse Standardtherapie.

Ziel der Untersuchungsreihe ist es, erstmalig wissenschaftlich validierte Daten über den möglichen Nutzen der Akupunktur sowie ihrer Wertigkeit im Vergleich zu der etablierten medikamentösen antidepressiven Therapie zu gewinnen. Dies wäre für unser Gesundheitssystem, unter anderem aus ökonomischen Gesichtspunkten (Inzidenz des chronischen Spannungskopfschmerzes von bis zu 4% der Bevölkerung mit zum Teil häufigen mißbrauchlichen Tablettenkonsum) von erheblicher Bedeutung.