Dipl.-Math. Miriam Primbs :

Stabile biorthogonale Spline-Waveletbasen auf dem Intervall

Dissertation angenommen durch: Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Fachbereich Mathematik, 2006-03-30

BetreuerIn: Prof. Dr. Gerlind Plonka-Hoch , Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Fachbereich Mathematik

GutachterIn: Prof. Dr. Gerlind Plonka-Hoch , Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Fachbereich Mathematik
GutachterIn: Prof. Dr. Reinhold Schneider , Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Technische Fakultät, Institut für Informatik

Schlüsselwörter in Englisch: Wavelet, Spline, Intervall, biorthogonal

 
   
 Klassifikation     
    MSC Primary: 65T60
MSC Secondary: 42C40
Sachgruppe der DNB: 510 Mathematik
 
   
 Abstrakt     
   

Abstrakt in Deutsch

Die Theorie der Wavelets wird bereits seit mehr als zwanzig Jahren intensiv bearbeitet und weiterentwickelt. Analog zur Fourieranalysis betrachtet man die kontinuierliche Wavelettransformation und die diskrete Waveletentwicklung geeigneter Funktionen. Bei der die Entwicklung von Funktionen bzgl. einer Waveletbasis lassen sich an den resultierenden Waveletkoeffizienten eine Vielzahl von Eigenschaften der Funktion ablesen. Dabei können neben dem Raum der quadratintegrablen Funktionen durch geeignete Skalierung auch Sobolev- und Besovräume charakterisiert werden. Des Weiteren erlaubt die Waveletentwicklung anhand der Koeffizienten eine Zerlegung und Rekonstruktion von Funktionen, wobei zwischen hochfrequenten und niedrigfrequenten Anteilen der Funktion unterschieden werden kann. Die Waveletentwicklung einer quadratintegrablen Funktion eignet sich wegen ihrer günstigen Eigenschaften wie Lokalität und Multi-Skalen-Struktur für die Anwendung in verschiedensten Bereichen der angewandten Mathematik, Numerik und den Ingenieurwissenschaften. In der angewandten Mathematik werden Wavelets unter anderem zur Behandlung von Operatorgleichungen, in der Statistik und in der geometrischen Modellierung benutzt. Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Konstruktion von biorthogonalen Spline-Waveletbasen auf dem Intervall. Dabei spielt vor allen Dingen die Konstruktion geeigneter biorthogonaler Multiresolutionen eine zentrale Rolle. Als Grundlaga wird hier eine bekannte Multiresolution für die reele Aches gewählt. Für das Intervall wird als primale Multiresoultion die bekannte Schoenberg-Splinebasis mit äquidistanten Knoten und Vielfachheiten der Knoten an den Intervallrändern gewählt. Die Hauptaufgabe liegt nunmehr in der Konstruktion einer geeigneten dualen Multiresolution. Die Randskalierungsfunktionen werden so konstruiert, dass sie die volle polynomiale Approximationsgüte haben. Dabei sind außerdem die Träger der Randfunktionen zu den Rändern hin geschachtelt. Durch das Erfülltsein von geeigneten Jackson- und Bernsteinabschätzungen wird garantiert, dass die resultierenden Waveletbasen stabil sind. Dabei erfolgt die Konstruktion der Wavelets mit Hilfe der bekannten Methoder stabilen Vervollständigung. Die Kondition der abgeleiteten Transformationsmatrizen ist wesentlich attratktiver, als die vorheriger Konstruktionen. Ebenso sind die sich ergebenden Rieszschranken weit günstiger. Auch die Kondition von Steifigkeitsmatrizen, wie sie bei Problemem aus dem Bereich der partiellen Differentialgleichungen auftreten, ist für die betrachteten Beispiele weit günstiger. Dabei spielt vor allen Dingen der vergleichsweise kleine Träger der Randwavelets und die Schachtelung von deren Träger eine wesentliche Rolle.

Abstrakt in Englisch

Based on the family of biorthogonal pairs of scaling functions consisting of cardinal B-splines and compactly supported dual generators on the whole real line, as presented by Cohen, Daubechies and Feauveau, we are concerned with the construction of a new biorthogonal multiresolution analysis on the interval, such that the corresponding wavelet bases realize any desired order of moment condition on the interval. In contrast to previous approaches we choose the well-established Schoenberg spline basis on the interval with equidistant knots for primal multiresolution which has already been used by Chui and Quak to construct semiorthogonal spline bases on the interval. After giving an overview of the concrete construction, we discuss the favorable properties of the constructed basis functions. The subsequent construction of the associated wavelets relies on the known method of stable completions, which has been presented by Dahmen, Kunoth and Urban as a helpful tool in constructing wavelet bases on the interval. Due to the fact, that we use all inner scaling functions, we use a high number of inner wavelets, so that the number of constructed boundary wavelets is very low, compared to former approaches. This is also true for the related wavelet basis with homogeneous or complementary boundary conditions. In view of applications, there are two interesting questions. Firstly, we investigate the condition number of the corresponding wavelet transforms. Secondly, we treat the stiffness matrix of the Laplace operator concerning to our basis and show, that its condition number is much better than the condition number in other approaches.