Dipl.-Phys. Reinhard Woschek :

TIMSS 2 elaboriert

eine didaktische Analyse von Schülerarbeiten im Ländervergleich Schweiz / Deutschland

Dissertation angenommen durch: Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Fachbereich Mathematik, 2005-07-18

BetreuerIn: Prof. Dr. rer. nat. Günter Törner , Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Fachbereich MathematikFachbereich Mathematik, Diskrete Mathematik und Algebra / Fachdidaktik

GutachterIn: Prof. Dr. rer. nat. Günter Törner , Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Fachbereich Mathematik, Diskrete Mathematik und Algebra / Fachdidaktik
GutachterIn: Prof. em Dr. rer. nat. Manfred Leppig , Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Fachbereich Mathematik, Diskrete Mathematik und Algebra / Fachdidaktik

Schlüsselwörter in Deutsch: Mathematikunterricht, Leistungstest, Curriculumvalidität, Ursachenforschung, Ranking-Unterschied Schweiz Deutschland

 
   
 Klassifikation     
    Sachgruppe der DNB: 510 Mathematik
 
   
 Abstrakt     
   

Abstrakt in Deutsch

Die Dissertation will Gründe für den Ranking-Unterschied Schweiz / Deutschland bei TIMSS 2 anhand elaborierter Bearbeitungen von TIMSS-Aufgaben ermitteln. Dazu wurde das TIMSS-Studiendesign geändert: es wurde reichlich Zeit für die Bearbeitung der Aufgaben gewährt, die Aufgaben mussten elaboriert bearbeitet werden und es wurden weitere Daten sowie Schüler- und Lehrerkommentierungen zur Curriculumvalidität erhoben. Die Auswertung der Aufgabenbearbeitungen geschah anhand eines Schlüsselsystems, welches fehlertolerante Beurteilungen ermöglichte oder auch die Gründe für Raten aufzeigte. Als wesentliche Ergebnisse der Studie wurden erhalten: bei einer Auswertung analog TIMSS wurde der Ranking-Abstand reproduziert, bei gestuft fehlertoleranter Beurteilung blieb dieser Abstand erhalten. Speziell für den Bereich der Geometrie zeigte sich: trotz weitgehender Curriculuminvalidität bei den Schweizer Schülern waren dort die Aufgabenbearbeitungen wesentlich sorgfältiger. Insgesamt stieg die Lösungshäufigkeit gegenüber TIMSS zum Teil deutlich an. Extrahierbar waren zwei Effekte. Bei einem Typ Aufgaben war es der Zeitfaktor, bei einem anderen Typ maskierte die Aufgabenformulierung die korrekt erkannte Lösung, so dass falsche Lösungen angekreuzt wurden. Es waren keine intramathematischen Effekte für den Rankingunterschied nachweisbar. Dagegen deuteten sich deutlich soziokulturelle Bezüge an. So waren die freien Kommentierungen der Schweizer Schüler durchgehend sachbezogen, die der deutschen Schüler schuldabweisend. Die Reichhaltigkeit der Bearbeitungen differierte ebenso. Die Schweizer Schüler bearbeiteten mit Erfolg auch Aufgaben, die nach Kommentierung ihrer Lehrer curriculuminvalide waren. Die deutschen Schüler gaben oft auch bei curriculumvaliden Aufgaben auf oder reklamierten Curriculuminvalidität.