Stephanie Sill :

Die Destandardisierung und Flexibilisierung der Erwerbsarbeit und Konsequenzen für soziale Ungleichheit

Dissertation angenommen durch: Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie, 2005-04-19

BetreuerIn: Prof. Dr. Martin Diewald , Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie

GutachterIn: Prof. Dr. Martin Diewald , Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie
GutachterIn: Prof. Dr. Hanns Georg Brose , Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften, Institut für Soziologie

Schlüsselwörter in Deutsch: Destandardisierung, Flexibilisierung, Arbeitsplatzstabilität, Beschäftigungssicherheit, GSOEP, Westdeutschland, Transaktionskostentheorie, Cox-Regression
Schlüsselwörter in Englisch: destandardisation, flexibilisation, job stability, job security, GSOEP, West Germany, transaction cost theory, cox regression

 
   
 Klassifikation     
    Sachgruppe der DNB: 300 Sozialwissenschaften, Soziologie
 
   
 Abstrakt     
   

Abstrakt in Deutsch

Spätestens seit Beginn der achtziger Jahre wird die Destandardisierung der Erwerbsarbeit postuliert. Die einst gerade in Deutschland vorhersehbare, strukturierte Erwerbsbiographie löse sich auf zu Gunsten einer beruflichen Laufbahn mit mehr Berufs- und Betriebswechseln sowie Phasen der Nichterwerbsarbeit. Beschäftigungsverhältnisse würden zudem heterogener, die vormals garantierten Sicherheiten des Erwerbslebens würden durchbrochen von Mechanismen, die die Zukunft nicht mehr vorhersehbar machen und unsicher erscheinen lassen. An Hand eines Längsschnittdatensatzes, der auf der Basis von SOEP-Daten für die Jahre 1985 bis 2000 erstellt wurde, wird in dieser Arbeit gezeigt, dass die Destandardisierung der Erwerbsarbeit tatsächlich erst seit Mitte der neunziger Jahre in Westdeutschland eingesetzt hat. Dies zeigt sich in der Zunahme von Flexibilisierung, der Abnahme von Beschäftigungsstabilität (quantitative Dimension) sowie der Reduzierung von Arbeitsplatzsicherheit (qualitative Dimension). Diese Entwicklungen betreffen nicht die Gesamtheit der Erwerbspersonen. Es hat sich vielmehr eine Polarisierung sozialer Ungleichheiten durchgesetzt; traditionelle Ungleichheiten entlang von Berufsklassen und Qualifizierungsniveaus haben sich im untersuchten Zeitraum verfestigt.

Abstrakt in Englisch

Latest since the early eighties destandardisation of employment became a term of wide comprehension. Especially in Germany the once predictable employment biography would have been dissolving for an occupational career with phases of unemployment and many job changes. Employment careers are seen to be more heterogeneous, former guaranteed securities would have been broken and working future would be no more predictable. By means of a longitudinal dataset on the basis of the German Socio-economic panel covering the years 1985 to 2000 this dissertation is showing that the destandardisation of work in West Germany is first beginning in the middle of the nineties. This is reflected in the increase of flexibilisation, the reduction of job stability (quantitative dimension) and the decrease of job security (qualitative dimension). These developments do not affect the collectivity of the work force. In the course of time a polarisation of social unemployment is arised along occupational classes and levels of education.