|
|
Dissertation angenommen durch: Universität Duisburg-Essen, Campus
Duisburg, Fakultät für Naturwissenschaften, Institut für Physik,
2004-01-19
BetreuerIn: Prof. Dr. Dietrich E. Wolf , Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Fakultät für Naturwissenschaften, Institut für Physik
GutachterIn: Prof. Dr. Dietrich E. Wolf , Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Fakultät für Naturwissenschaften, Institut für Physik GutachterIn: Prof. Dr. Peter Entel , Universität Duisburg-Essen, Campus Duisburg, Fakultät für Naturwissenschaften, Institut für Physik
Schlüsselwörter in Deutsch: Verdichtung, Porosität,
Nano-Pulver, Nano-Partikel, Pulver, Kohäsion, Kontaktdynamik, granulare
Materie, Diskrete Elemente Methode, Simulation
Schlüsselwörter in Englisch: consolidation, porosity,
nano-powder, nano-particle, powder, cohesion, Contact Dynamics,
granular matter, discrete element method, simulation
|
|
|
|
Abstrakt in Deutsch
In vielen industriellen Bereichen werden Materialien in granularer
Form verarbeitet. Das Spektrum reicht dabei von grobkörnigen
Schüttgütern über feinkörnige Pulver bis hin zu Nano-Pulvern. Mit
abnehmender Korngröße kann es durch zunehmenden Einfluss der Kohäsion
zu sehr großen Porenvolumina kommen, zum Teil über 90%.
Ziel dieser Arbeit ist es, diese makroskopische Eigenschaft auf
mikroskopischer Ebene zu verstehen und zu quantifizieren. Verwendet
wurde die Kontaktdynamikmethode, mit der die Bewegung der einzelnen
Körner in zwei Dimensionen simuliert wird. Dabei erweist sich eine
Erweiterung um Kohäsion und Rollreibung als notwendig, um den
Porenstabilisierungsmechanismus zu erklären. Bei genügend starker
Kohäsion können auf diese Weise Strukturen mit sehr niedriger
Koordinationszahl wie Partikel-Ketten stabilisiert werden.
Die nach Kompaktierung erreichte Endporosität zeigt eine Abhängigkeit
vom anliegenden äußeren Druck im Verhältnis zur Kohäsionskraft
(zusätzlich mit dem Radius der Partikel skaliert). Das Verhalten für
hohe Drücke lässt sich durch ein Potenzgesetz beschreiben. Es wird
durch Verdichtungsexperimente der Arbeitsgruppe von Prof. Schwedes an
der Technischen Universität Braunschweig für Pulver mit
unterschiedlichem mittleren Radius bestätigt.
Ein Einfluss dieser Skalenfunktion auf den spannungsgesteuerten
Verdichtungsvorgang konnte in einem relativ einfachen Modell gefunden
werden. Überträgt man dies auf dehnungsgesteuerte Prozessführungen,
sind Dichteinhomogenitäten in den Pulvern zu erwarten, die sich mit
abnehmender Verformungsrate verringern und
im Grenzfall quasistatischer Prozessführung verschwinden. Experimente,
die üblicherweise mit geringen Dehnraten durchgeführt werden,
bestätigen die homogene Verformung in diesem Fall.
Auch der Einfluss der Ausgangsstruktur wird untersucht. Es zeigt sich,
dass fraktale Strukturen, in denen große lokale Dichteunterschiede
auftreten, ein deutlich höheres Porenvolumen gegen äußere Drücke
stabilisieren können. Das deckt sich mit Versuchen an
Siliziumdioxid-Gelen, die mit zunehmenden lokalen
Dichteinhomogenitäten eine höhere mechanische Beanspruchbarkeit
zeigen.
Abstrakt in Englisch
Various industrial processes involve materials consisting of
grains. The spectrum ranges from coarse grained matter and fine
powders to nano-powders. As grain size decreases, the influence of
cohesion increases leading to an enormous pore volume, which sometimes
can exceed 90%.
One main goal of this thesis is to understand this macroscopic
behavior on a microscopic level and to quantify it. By using the
contact dynamics method we simulate the evolution of an ensemble of
grains in two dimensions. An extension dealing with cohesion and
rolling friction turns out to be crucial for explaning the pore
stabilization mechanism. Furthermore, our model shows that strong
cohesion can stabilize even low coordinated packings such as particle
chains.
After compaction the porosity depends on the ratio of applied pressure
to the cohesive force (scaled by the particle radius). For high
pressures this dependence can be described by a power law.
Consolidation experiments by the group of Prof. Schwedes at the
Technical University of Braunschweig confirm this behavior for
different sized powders.
The influence of this scaling function on the stress driven compaction
process can be explained by a simple model. Extending this model to
strain driven processes, we predict density inhomogeneities inside the
powders, which diminish with decreasing deforming rate and vanish in
the limit of a quasistatic process. Experiments, usually performed at
low strain rates, validate this homogeneous deformation in this case.
Furthermore, we investigate the influence of the initial
configuration. Fractal structures which include high differences in
local density turn out to better stabilize pores against applied
pressure. This is in accordance with experiments on silica gels which
show increasing mechanical strength with growing local density
inhomogeneities.
|
|