Stephan Schmidt :

Entwicklung von Zweikomponentenverfahren für die nichtdispersive IR-Spektroskopie (NDIR) mit Hilfe von chemometrischen Methoden

Dissertation angenommen durch: Universität Duisburg-Essen, Standort Duisburg, Fakultät für Naturwissenschaften, Institut für Chemie, 2003-04-09

BetreuerIn: Prof. Dr. Karl Molt , Universität Duisburg-Essen, Standort Duisburg, Fakultät für Naturwissenschaften, Institut für Chemie

GutachterIn: Prof. Dr. Karl Molt , Universität Duisburg-Essen, Standort Duisburg, Fakultät für Naturwissenschaften, Institut für Chemie
GutachterIn: Prof. Dr. Alfred Golloch , Universität Duisburg-Essen, Standort Duisburg, Fakultät für Naturwissenschaften, Institut für Chemie

Schlüsselwörter in Deutsch: NDIR, nichtdispersive Infrarot-Spektroskopie, Chemometrie, Mehrkomponentenanalyse, Gasanalyse

 
   
 Klassifikation     
    Sachgruppe der DNB: 30 Chemie
 
   
 Abstrakt     
   

Abstrakt in Deutsch

Spektroskopische Verfahren haben sich über Jahre hin bei der Analyse von festen, flüssigen und gasförmigen Stoffen bewährt, da sie eine hohe Selektivität und Empfindlichkeit aufweisen, über kurze Ansprechzeiten verfügen und somit eine kontinuierliche und zerstörungsfreie Analyse erlauben. Besonders auf dem Gebiet der industriellen Gasanalyse hat sich die nichtdispersive Infrarotspektroskopie (kurz: NDIR) bewährt. Bei nichtdisversiven Spektrometern, die ausschließlich für die Gasanalytik verwendet werden, verzichtet man auf einen Monochromator bzw. Modulator. Stattdessen arbeitet man mit selektiven Detektoren. Hierfür werden heute fast ausschließlich opto-pneumatische Empfänger eingesetzt, die mit der zu bestimmenden Gaskomponente gefüllt sind. Im Rahmen der Arbeit wurde erstmals der Versuch unternommen, unter Verwendung eines einzigen opto-pneumatischen Empfängers zwei Komponenten einer Mischung zu bestimmen. An den Zweikomponentensystemen CO/CO2 und SO2/H2O wurde mit Hilfe der verfügbaren Spektraldaten dieser Gase, einem Simulations-Tool und chemometrischen, d.h. mathematisch-statistischen Modellen die Machbarkeit einer solchen Zweikomponenten-analyse überprüft. Hierzu wurde nicht nur die Intensität, sondern als Zusatzinformation erstmals auch die Phasenlage der Meßsignale genutzt. Aus den Reingasdaten wurden rechnerisch Mischungen erstellt, die dann in Simulationsrechnungen untersucht wurden. Die so ermittelten Rohdaten wurden zur Aufstellung von Kalibrationsmodellen herangezogen, wobei stets eine Untersuchung für die Reingase, als auch für die Gase der Mischung erfolgte. In der vorliegenden Arbeit konnte erfolgreich der Nachweis erbracht werden, daß auch die NDIR-Spektroskopie in Kombination mit der Chemometrie angewendet werden kann. Die Anwendungsmöglichkeiten umfassen die Erstellung quantitativer Kalibrationsmodelle für die zu bestimmenden Gaskomponenten, sowie die Bestimmung des Füllgaszustands des Detektors. Damit konnte in Form von Simulationsrechnungen erstmals aufgezeigt werden, wie durch Berücksichtigung von Signalphasen und Amplituden eine echte Zweikomponentenanalyse mit einem nichtdispersiven Verfahren durchgeführt werden kann.

Abstrakt in Englisch

Spectroscopical procedures are well proven over years analysing solids, fluids and gaseous substances because of their high selectivity, sensitivity and their short response time. They allow continuous and non-destructive measurements wherefore the nondispersive spectroscopy (NDIR) is well locatet in the field of industrial gas analysis. In nondispersive spectrometers which were exclusively used for gas analysis no monochromator or modulator is used but selective detektors. Those detectors, nearly all of them are opto-pneumatical, are filled with the gas which should be measured. In the context of my work it was tried for the first time to analyse a mixture of two gaseous compounts with only one opto-pneumatical detector. For the two choosen mixtures of CO/CO2 und SO2/H2O it was tried to develop a new analysis method for each component while taking spactal data from databases, simulation tools and chemometrical, i.e. mathematical-statistical models. Therefore not only the intensity of the signals were used but the phase of the signals, too. Taking pure gas data calculative mixtures has been build. Afterwards they have been analysed by computer sumulated calculations. Based on these raw data calibration models were build and validated by pure gas and mixtures. In the available work the proof could successfully be made that also the NDIR spectroscopy in combination with chemometric can be used. The application possibilities cover the building of quantitative calibration models for the gas components which can be determined, as well as the determination of the filling gas condition of the detector. Thus could be pointed out in the form of simulation calculations for the first time, how by consideration of signal phases and amplitudes a genuine two-component analysis with a non-dispersive procedure can be accomplished.