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Dissertation angenommen durch: Gerhard-Mercator-Universität
Duisburg, Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Abteilung Maschinenbau,
2002-10-30
BetreuerIn: Prof. Dr.-Ing. Rolf Gimbel ,
Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, Fakultät für
Ingenieurwissenschaften, Abteilung Maschinenbau
GutachterIn: Prof. Dr.-Ing. Rolf Gimbel ,
Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, Fakultät für
Ingenieurwissenschaften, Abteilung Maschinenbau GutachterIn:
Prof. Dr. Jan Schippers , Technische Universiteit Delft, Faculteit
Civiele Techniek en Geowetenschappen, Werkgroep Offshore Technologie
Schlüsselwörter in Deutsch: Membran, Nanofiltration, Pestizide, Aktivkohle, Spurenstoffe, Organik, Trinkwasser
Schlüsselwörter in Englisch: Drinking Water, Membrane, Nanofiltration, Pesticides, Aktiv Carbon, Trace Organics
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Abstrakt in Deutsch
Organische Spurenstoffe, zu denen auch Pflanzenbehandlungs- und
Schädlingsbekämpfungs-mittel (PBSM) zählen, erfahren in der
Trinkwasseraufbereitung eine immer größere Bedeutung. Die
Nanofiltration wird in der Trinkwasseraufbereitung meist zur simultanen
Entfernung von Härtebildnern und Huminstoffen eingesetzt. In letzter
Zeit findet sie auch vereinzelt Anwendung zur Entfernung von
organischen Spurenstoffen.
Die Transportmechanismen dieser Stoffe durch Nanofiltrationsmembranen
sind weitgehend unbekannt. Daher ist sowohl eine Voraussage der
Rückhaltung einzelner Spurenstoffe für einen bestimmten Anwendungsfall
als auch eine Optimierung der Nanofiltrationsmembran und -anlage
hinsichtlich der Spurenstoffrückhaltung nicht möglich. Der Schwerpunkt
dieser Arbeit war daher die Untersuchung der Transportmechanismen von
organischen Spurenstoffen durch Nanofiltrationsmembranen. Bei
elektrisch ungeladenen organischen Spurenstoffen konnte festgestellt
werden, dass molekülspezifische Eigenschaften für die Rückhaltung
organischen Substanzen verantwortlich sind. Für das Molekulargewicht,
das Dipolmoment und die Adsorbierbarkeit am Membranmaterial konnte kein
Einfluss auf die Rückhaltung festgestellt werden. Dies gilt auch für
die Molekülgröße, die mit Hilfe eines Rechenprogramms zur
Molekülmodellierung ermittelt wurde. Mit Hilfe der Molekülmodellierung
ist es jedoch nicht möglich, Hydratationseffekte, die zu einer
Vergrößerung des Molekülradius führen, zu berücksichtigen. Zur
Abschätzung dieser „wirksamen“ Molekülgrößen wurden daher
Diffusionskoeffizienten bestimmt. Die Ergebnisse dieser Messungen
deuten darauf hin, dass sterische Effekte den Stofftransport
beeinflussen. Zur weitergehenden Untersuchung der sterischen
Behinderung beim Stofftransport organischer Substanzen wurde die
Rückhaltung in Abhängigkeit vom pH-Wert untersucht. Die Permeabilität
von Polymermembranen ist vom pH-Wert abhängig, was auf eine Änderung
der Porenstruktur des Membranmaterials zurückgeführt wird. Wenn
sterische Behinderungen für die Rückhaltung der untersuchten elektrisch
ungeladenen Stoffe verantwortlich sind, sollte sich daher die
Rückhaltung bei einer pH-Wertänderung genau entgegengesetzt wie die
Permeabilität verhalten. Messungen bestätigten diesen Effekt. Mit Hilfe
eines mathematischen Porenmodells, wird gezeigt, dass für die Änderung
der Rückhaltung und der Permeabilität in Abhängigkeit des pH-Wertes
eine Änderung der Porenradien verantwortlich gemacht werden kann. Dabei
wurde für die Porenradien eine logarithmische Normalverteilung zu
Grunde gelegt, deren Kenngrößen sich aus den Permeabilitäten und den
Rückhaltungen ergeben. Sind diese Größen bekannt, kann die Rückhaltung
für andere Substanzen, deren wirksame Molekülgröße bekannt ist,
berechnet werden.
Bei elektrisch geladenen organischen Substanzen (Säuren und Basen) wird
die Rückhaltung zusätzlich von elektrischen Wechselwirkungen mit der
Membran beeinflusst. Die Rückhaltung ist daher sowohl vom
Dissoziationsgrad der Säuren bzw. Basen als auch von den funktionellen
Gruppen der Membran abhängig. Des Weiteren beeinflusst auch die
Salzzusammensetzung des aufzubereitenden Wassers die Rückhaltung. So
konnte die für Nanofiltrationsmembranen in bestimmten Salzgemischen
typische, negative Rückhaltung für einzelne Ionen auch für organische
Säuren festgestellt werden. In pH-Bereichen, in denen sich weder die
Membranladung noch die Dissoziation der organischen Säure bzw. Base
wesentlich ändert, verhält sich die Rückhaltung wie bei el. ungeladenen
Substanzen ebenfalls genau gegenläufig zur Permeabilität. Dies
unterstreicht, dass auch bei el. geladenen organischen Substanzen
sterische Effekte den Stofftransport beeinflussen.
Abstrakt in Englisch
Organic trace substances including pesticides are becoming more
important in the drinking water treatment.
Nanofiltration for drinking water treatment is mainly used for
softening and the removal of humic substances. Recently nanofiltration
is sometimes used also for the removal of organic trace substances.
The mechanism of the trace substance transport through Nanofiltration
membranes is widely unknown. Therefor it is not possible to predict
pesticiderejections.
Thus one focus of this thesis is the investigation of the rejection of
organic trace substances through nanofiltration membranes.
By measuring diffusion constants of several electrical uncharged
pesticides it could be shown that the size of the molecules is a
contributing factor. Due to attached water molecules it is not possible
to calculate this
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