Olaf Koeppe :

MigrantInnen zwischen sozialem Rechtsstaat und nationalem Wettbewerbsstaat

zur Bedutung von Justiz und Politik bei der Vergabe von 'bürgerlichen' und sozialen Rechten an MigrantInnen unter sich verändernden sozialen, politischen und ökonomischen Bedingungen

Dissertation angenommen durch: Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, Fakultät für Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft, 2003-01-23

BetreuerIn: Prof. Dr. Dieter Grunow , Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, Fakultät für Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft

GutachterIn: Prof. Dr. Dieter Grunow , Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, Fakultät für Gesellschaftswissenschaften, Institut für Politikwissenschaft
GutachterIn: Prof. Dr. Jochen Zimmer , Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, Fakultät für Gesellschaftswissenschaften, Institut für Praxisorientierte Sozialwissenschaften

Schlüsselwörter in Deutsch: Ausländerrecht, Migranten, Wohlfahrtsstaat, nationaler Wettbewerbsstaat, Justiz, Unionsbürgerschaft, Zivilgesellschaft
Schlüsselwörter in Englisch: migrant rights, courts, workmigration, nation state, citizenship, competition state, asylum seekers

 
   
 Klassifikation     
    Sachgruppe der DNB: 16 Politik
 
   
 Abstrakt     
   

Abstrakt in Deutsch

Entgegen zahlreicher sozialwissenschaftlicher Publikationen in den neunziger Jahren, die für die westlichen Demokratien eine geradezu fortschreitende Tendenz der rechtlichen Inklusion von Migranten identifizierten, wird in der Arbeit auf eine gegenläufige Tendenz verwiesen. So kann aufgezeigt werden, dass der Nationalstaat als Wettbewerbsstaat gegenüber Migranten den ausserökonomischen Zwang in Gestalt von rechtlicher Diskriminierung verstärkt hat. Hiermit bleibt die Staatsbürgerschaft gerade aufgrund der 'Internationalisierung des Staates' und der Kürzung der Wohlfahrtsrechte weiterhin ein zentrales Kriterium der Unterscheidung in 'Mitglieder' und 'Nicht-Mitglieder' eines Wohlfahrtsstaates. Hierbei reagiert auch und gerade die Jusizbürokratie als Teil des politischen Systems auf die veränderten politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen und nimmt an der Schwächung von Migrantenrechten durchaus teil.

Abstrakt in Englisch

The Dissertation deals about migration and migrant rights in Germany and Europe. Even if many scholars have elucidated with convincing clarity that western nation states can produce an improvement of migrant rigths because of the autonomy of the legal system,the focus of this work is to point out the vulnerability of the legal process. The political and judical regulation of migration in Germany over the last forty years shows that the discretionary power of the authorities regarding to non-nationals is much stronger than regarding to nationals. And because of the transformation of the former welfare states to 'competition states' migration policies will be subsumed more likeley under the aspect of competitive advantages as in the era of the welfare state. The author persits that the judical improvement of migrant rights should be understood in terms of the national state and refers to political and economical general conditions courts can not (or will not) disregard in their decision - making -process.