Kopfverletzungen bei Frauen im American Football : eine klinische Studie bei aktiven Spielerinnen vor und nach einer Saison im Vergleich zu gesunden Kontrollprobandinnen
Gehirnerschütterungen werden definiert als eine traumatische Verletzung des Gehirns,
die durch einen indirekten oder direkten Stoß ausgelöst werden und zu neurologischen
Symptomen oder neuropathologischen Veränderungen führen kann. Eine gefürchtete
Konsequenz repetitiver Gehirnerschütterungen und subkonkussiver Kopfanpralltraumata
ist die chronisch-traumatische Enzephalopathies (CTE). American Football ist eine aus
den Vereinigten Staaten stammende Kontaktsportart, die ein Risiko für Schädel-Hirn
Traumata birgt und zu der schon viele Studien zu männlichen Spielern durchgeführt
wurden.
Diese Studie hatte das Ziel zu überprüfen, ob bei weiblichen American Football
Spielerinnen emotionale und kognitive Veränderungen im Gegensatz zu gesunden
Kontrollprobandinnen vorliegen und ob es im longitudinalen Vergleich einer gespielten
Saison zu Veränderungen kommt. Hierzu wurden zwanzig Spielerinnen und zwanzig
Kontrollprobandinnen akquiriert. Mittels Fragebögen wurden die sportliche Karriere,
bisherige Schädel-Hirn-Traumata, Depressions- und Apathieneigung, sowie die gesund
heitsbezogene Lebensqualität erfasst. Neuropsychometrische Testverfahren wurden zur
Abbildung kognitiver Veränderungen eingesetzt.
Es konnte gezeigt werden, dass die Spielerinnen an der Baseline einen signifikant höheren
Apathiescore erreichten, als die Kontrollprobandinnen. Außerdem zeigten sich im
Querschnittsvergleich an der Baseline für die Spielerinnen signifikant schlechtere
Ergebnisse in der Testung für das verbale Gedächtnis, sowie im longitudinalen Vergleich
eine Verschlechterung im phonetischen Untertest des Regensburger Wortflüssigkeitstests
und eine Verbesserung im Trail Making Test Subtest A (TMT A).
Studien in anderen Kontaktsportarten zeigten bereits ein höheres Risiko für weibliche
Sportlerinnen, eine Gehirnerschütterung zu erleiden. Da Apathie und neurologische
Symptome erste Anzeichen einer CTE sein können, sind die Ergebnisse besonders
alarmierend.
Weitere Forschungsprojekte sind notwendig, die mit größeren Fallzahlen über einen
längeren Zeitraum untersuchen, inwieweit weibliche American Football Spielerinnen
durch repetitive Kopfanpralltraumata beeinträchtigt werden.
Concussion is defined as a traumatic brain injury caused by a direct or indirect impact and can result in neurologic symptoms or neuropathological changes. Chronic-traumatic encephalopathy (CTE) is a feared consequence of repetitive concussions and subconcussive head trauma. American Football is a contact sport from the United States of America, which has a high risk for receiving concussions. Several studies have been conducted on male players but not in female players.
This study’s objective was to investigate whether female American Football players had emotional or cognitive differences in comparison to healthy controls and whether changes could be seen after one season. To achieve this, 20 female players and 20 healthy controls were included. Sports career, previous concussions, depression, apathy, and health-related quality of life were assessed via questionnaires. Neuropsychiatric tests were used to show cognitive changes.
Players had a significantly higher score of apathy at baseline in comparison to controls. Over the course of a season, they also had changes in two of the nine neuropsychiatric tests (decline for RWT, improvement for TMT A).
Studies in other contact sports have already shown that female athletes have a higher risk of receiving a concussion. The results are alarming because apathy and neurological symptoms can both be first signs of CTE.
More projects with larger numbers of participants and over longer times are needed to examine, how female athletes of American Football are impacted by repetitive head trauma.