Geschlechterpolitische Perspektiven für einen demokratischen Neubeginn in Syrien
Angesichts der akuten Bedrohungen für die demokratische autonome Selbstverwaltung in Nordostsyrien (DAANES), die sich an Geschlechterbefreiung, Ökologie und Basisdemokratie orientiert, stellt sich aktuell die Frage nach der Bedeutung des Gesellschaftsmodells für politische Entwicklungen Syriens. In transnational feministischen Kontexten gilt das als Rojava bekannte Zusammenleben verschiedener Bevölkerungsgruppen, Konfessionen sowie politischer Ausrichtungen als gelebte Utopie und sich stetig fortentwickelndes gesellschaftliches Befreiungsprojekt gegen Staat, Patriarchat und Kapitalismus (Herausgeber_innenkollektiv 2020; Exo 2019). Seit 2012, als sich das Regime von Baschar Al-Assad nach erbittertem Widerstand aus Nord- und Ostsyrien zurückgezogen hat, ist es Frauen* unter kurdischer Führung gelungen, paritätische politische Entscheidungen, wirtschaftliche Autonomie, Rechtsreformen sowie anti-patriarchalen gesellschaftlichen Wandel zu erkämpfen und institutionell in einzigartiger Weise umzusetzen (Dirik 2022a).
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