Detektion und Mapping forschungsmethodischer Qualität in der mediendidaktischen Forschung mittels systematischer Literaturanalysen

Die vorliegende Dissertation widmet sich der Frage, inwiefern sich die Qualität forschungsmethodischer Verfahren in der mediendidaktischen Forschung durch systematische Literaturrecherchen adäquat beschreiben lässt. Im ersten Teil erfolgt eine Einführung in die Grundbegriffe der Dissertation. Im Folgenden wird der Versuch unternommen, die allgemeinen Begrifflichkeiten, inklusive ihres wissenschaftlichen Diskurses, sowie ihre Bedeutung für den mediendidaktischen Kontext auf allgemein verständliche Weise zu erläutern.

Die Dissertation umfasst sechs empirische Studien, von denen sich die ersten beiden mit der Transparenz von Forschungsmethodik und Forschungsqualität befassen. Die erste Studie widmet sich dieser Thematik am Beispiel von Messinstrumenten. Die zweite Studie widmet sich der Analyse der Darstellungsweise der einzelnen Berichtsschritte in Sekundäranalysen. In beiden Studien werden erhebliche Defizite aufgezeigt, die verdeutlichen, dass in der mediendidaktischen Forschung strenge Standards etabliert, werden sollten, die sowohl von den Autorinnen und Autoren als auch von den Journals eingehalten werden und von der Politik aktiv unterstützt werden müssen.

Im Folgenden werden in vier weiteren Studien die Synthetisierbarkeit und Generalisierbarkeit der mediendidaktischen Forschung in Bezug auf ihre Sprache sowie ihre internationale Ausrichtung untersucht. Im Rahmen der Studie erfolgt eine Analyse von Unterschieden im englischsprachigen Publikationsraum zwischen verschiedenen Ländern unter Zuhilfenahme bibliometrischer Verfahren. In diesem Kontext lassen sich signifikante Unterschiede identifizieren, die in Zukunft einer Diskussion bedürfen. In diesem Kontext ist zudem die Frage zu erörtern, welche Standards und/oder Übersetzungen erforderlich sind.

Im Rahmen der sechsten Studie erfolgt eine Untersuchung der Positionierung der Vereinigten Staaten von Amerika im internationalen Forschungsraum. In diesem Kontext ist festzuhalten, dass den USA eine Sonderrolle zukommt. Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit der Frage, welche Implikationen die identifizierte Sonderrolle der USA für die internationale Forschung hat. Des Weiteren wird erörtert, wie mit Selbstreferenzialität in Reviews adäquat umgegangen werden kann. Allerdings werden keine direkten Lösungsansätze präsentiert.

Eine Möglichkeit, um Studien stärker zu generalisieren, besteht in der Berücksichtigung mehrerer Forschungssprachen. In Studie 5 wird aufgezeigt, dass die Berücksichtigung mehrerer Forschungssprachen in Reviews bislang nur unzureichend Beachtung findet und in Bezug auf die Generalisierbarkeit der Studien keine kritische Reflexion erfolgt.

Im Anschluss an die umfassenden Darstellungen zu den Themen Transparenz und Generalisierbarkeit werden praktische Implikationen für die Forschung erörtert. Dabei werden auch Forderungen an die Bildungspolitik formuliert, wobei sich diese aufgrund der sehr methodischen Betrachtungsweise der Forschungsfragen häufig auf eine bessere Förderungs- oder Forderungskultur beschränken.  Die Konsequenzen für die Bildungswirklichkeit werden im Rahmen dieser Dissertation nicht erörtert, da sie zwar praktische Auswirkungen zeitigen, jedoch keine konkreten Implikationen abgeleitet werden können bzw. sollten.

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