In Zeiten wie diesen. Politische Gegenwartsliteratur und ihre Rezeption : Studien zu Robert Menasse, Uwe Tellkamp, Monika Maron und Sibylle Lewitscharoff
Für den Zeitraum von 2005 bis 2020 werden anhand von vier Autor*innen beispielhaft unterschiedliche Verhandlungen des Politischen in literarischen Texten, in außerliterarischen Äußerungen sowie im Rahmen der Rezeption in den Blick genommen. Die untersuchten Autor*innen haben Normbrüche begangen, die zu Skandalen geführt haben. Die hier als ‚Autor*innenskandale‘ bezeichneten Geschehnisse werden daraufhin untersucht, welche Regeln und Lizenzen seitens der Autor*innen wie auch der Rezeption etabliert und bei Nicht-Einhaltung sanktioniert werden. Betrachtet wird neben der Rezeption in den Feuilletons überregionaler Tages- und Wochenzeitungen auch die Rezeption auf der Social Reading-Plattform LovelyBooks. Es wird analysiert, welche politischen und welche literarästhetischen Werturteile gefällt werden und in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Im Ergebnis zeigen sich drei unterschiedliche Autorschaftsverständnisse, die sich auf verschiedene Weise vom Konzept der Intellektuellen nach Bourdieu, das als Bezugsgröße genutzt wird, abheben.