Einfluss der Hyperoxie bei erwachsenen Patienten mit veno-arterieller extrakorporaler Membranoxygenierung (VA ECMO) bei kardiogenem Schock
Der Einsatz mechanischer Kreislaufunterstützungssysteme erfreut sich seit einigen Jahren zunehmender Beliebtheit. Die veno-arterielle extrakorporale Membranoxygenierung
(VA ECMO) wird vor allem als Rescue-Therapie für die Therapie des kardiogenen Schocks verwendet. Trotz der steigenden Fallzahlen und der damit verbundenen Expertise verstirbt im Mittel jeder zweite Patient innerhalb eines Jahres nach Diagnosestellung.
Die vorliegende Arbeit soll dabei helfen die Rolle eines erhöhten Sauerstoffpartialdruckes während der VA ECMO Nutzung bei Patienten mit kardiogenem Schock zu bewerten.
Der Einfluss einer Hyperoxie wurde bisher kaum hierzu in Verbindung gesetzt, sodass einerseits ein aussagekräftiges Ergebnis zu erwarten ist und andererseits ein Grundstein für weitere wissenschaftliche Fragestellungen gelegt werden kann.
Konkret untersucht wurde die Frage, ob supranormale arterielle Sauerstoffpartialdrücke (paO2) während der VA ECMO Therapie von Patienten mit kardiogenem Schock die Mortalität erhöhen. Es konnte gezeigt werden, dass die Überlebensrate signifikant niedriger bei denjenigen Patienten ist, die einem höheren paO2 ausgesetzt waren.
Im Detail konnte dies für folgende Mittelwerte nachgewiesen werden: Mittelwert paO2 Tag 1, höchste paO2-Werte Tag 2 und 3, niedrigste paO2-Werte Tag 1 und 2 nach
VA ECMO Anlage. Zusätzlich konnte der in diversen Arbeiten beschriebene negative Einfluss einer erhöhten Laktatkonzentration beobachtet werden. Die durchschnittlichen Laktatkonzentrationen an den ersten beiden Tagen nach VA ECMO Anlage waren in der Gruppe der Nicht-Überlebenden signifikant höher als in der Gruppe der Überlebenden. In einer stepwise regression analysis konnte gezeigt werden, dass die durchschnittliche Laktatkonzentration einen Tag und der minimale paO2-Wert zwei Tage nach VA ECMO Anlage unabhängig voneinander signifikant waren. Trotz des kleinen Stichprobenumfangs konnte bereits ein signifikanter Unterschied gezeigt werden.
Eine Hyperoxie scheint also einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss auf das Outcome des untersuchten Kollektivs zu haben. In Zukunft gilt es diesen näher zu untersuchen, um gegebenenfalls noch aussagekräftigere Ergebnisse zu erhalten und einen wertvollen Beitrag zum wissenschaftlichen Diskurs zu leisten.
The use of mechanical circulatory support systems has become increasingly popular in recent years. Veno-arterial extracorporeal membrane oxygenation (VA ECMO) is mainly used as a rescue therapy for the most advanced form of acute heart failure – the cardiogenic shock. Despite the increasing number of cases and the associated knowledge, nearly 50 % of the treated patients die within the first year after diagnosis.
This paper aims to help evaluate the role of increased partial pressure of oxygen during
VA ECMO use in patients with cardiogenic shock. The influence of hyperoxia has hardly been linked to VA ECMO therapy in cardiogenic shock so far, so that a meaningful result can be expected, and an important foundation can be laid for further scientific investigations.
The main question investigated was whether supranormal arterial oxygen pressures (paO2) during VA ECMO therapy of patients with cardiogenic shock increase mortality. It could be shown that the survival rate is significantly lower in patients exposed to a higher paO2. In detail, this could be demonstrated for the following mean values:
mean paO2 on day 1, highest paO2 on days 2 and 3, lowest paO2 values on days 1 and 2 after VA ECMO initiation. In addition, the negative influence of an increased lactate concentration already described in various studies was observed. The average lactate concentrations on the first two days after VA ECMO therapy were significantly higher in the group of non-survivors. A stepwise regression analysis showed that the average lactate concentration one day and the minimum paO2 value two days after VA ECMO initiation were independently significant.
Despite the small sample size, it could be shown that in the group of deceased patients the partial pressure of oxygen was significantly higher than in the group of surviving patients. Hyperoxia thus seems to have a non-negligible influence on the outcome of the studied collective. In future studies, it will be necessary to investigate this more deeply to obtain even more meaningful results and to make a valuable contribution to scientific discourse.