PT Unknown
AU Säcker, F
TI Auswirkungen der „ischämischen Konditionierung auf Distanz“ auf die Gehstrecke und Durchblutungsparameter von Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit im Stadium II nach Fontaine
PD 04
PY 2023
DI 10.17185/duepublico/77433
LA de
DE RIC; PaVK
AB Die Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PaVK) und insbesondere der PaVK-Patienten im Stadium II nach Fontaine stellt häufig eine Herausforderung dar. Das zentrale Anliegen der vorliegenden Arbeit war die Suche nach einer nicht-invasiven und einfach durchführbaren Therapiealternative. Deshalb wurde in der vorliegenden Arbeit der Effekt und die Durchführbarkeit der ischämischen Konditionierung auf Distanz (Engl.: Remote ischemic conditioning; RIC) auf die Gehstrecke und die Claudicatio intermittens (CI) -Symptomatik in einer Kohorte bestehend aus PaVK-Patienten untersucht. Zudem wurde ermittelt, ob RIC Spezies-übergreifend einen Einfluss auf die Gewebsoxygenierung in gesunden Individuen hat. Im Rahmen einer doppelt-verblindeten, prospektiven, randomisierten und kontrollierten Crossover-Studie wurden PaVK-Patienten im Stadium II nach Fontaine (n=20, 17 männlich, 66,3 ± 2,1 Jahre) rekrutiert und in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Patienten wurden am linken Oberarm behandelt mit RIC bestehend aus drei Zyklen Ischämie/Reperfusion von jeweils fünf Minuten oder mit Placebo. Anschließend wurden sie mit Hilfe der transkutanen Sauerstoffpartialdruck (TcpO2)-Messung, Venenverschlussplethysmography (VVP), Knöchel-Arm- (Engl.: Ankle-brachial index; ABI) sowie niedrigerer Knöcheldruck- (Engl.: Lower ankle-pressure index; LAP) als auch der Zehen-Arm-Index (Engl.: Toe-brachial index; TBI) vor und nach dem Laufbandgehtest untersucht. Ein Crossover fand nach 14 Tagen statt. Im Anschluss wurden die Patienten in einem Follow-up nach Veränderungen Ihrer subjektiven schmerzfreien Gehfähigkeit und der CI-Intensität vor und nach RIC befragt. In einer Probandenstudie (n=20) ohne Crossover und einer Versuchstierstudie (n=10) wurde zudem der TcpO2 nach RIC und Placebo bestimmt. In beiden Studien (Probanden, Versuchstiere) zeigte sich eine Verbesserung des prozentualen TcpO2 nach RIC (p=0,026, respektive, p=0,023 vs. Placebo). In der Patientenstudie konnte gezeigt werden, dass RIC eine Verbesserung der relativen Gehstrecke (RGS) und des TcpO2 bewirkt (p=0,024, respektive, p=0,001). Keine Veränderungen wurden im Rahmen der Bestimmung der maximalen Gehstrecke, der VVP, ABI, LAP und TBI festgestellt. Im Follow-up berichteten 11 von 16 (69%) teilnehmenden Patienten im Anschluss an die RIC-Behandlung von einer Verbesserung der subjektiven Gehfähigkeit und einer leichten Verminderung der CI-Intensität. Zudem würden 8/16 Patienten (50%) RIC in einem ambulanten Setting durchführen wollen. Zusammenfassend verbessert RIC die RGS und reduziert die CI-Intensität in PaVK Patienten im Stadium II nach Fontaine, wahrscheinlich indem es die Mikrozirkulation und die Sauerstoff-Aufnahme der Skelettmuskulatur der unteren Extremität auch bei gesunden Probanden optimiert.
ER