Komplikationen und Zufriedenheit von Patientinnen mit Brustaufbau im Rahmen einer geschlechtsangleichenden Operation am Universitätsklinikum Essen

Um die Gesundheitsversorgung von Mann-zu-Frau transidenten Personen (Transfrauen) langfristig zu verbessern, ist es notwendig, alle hierzu beitragenden Aspekte zu untersuchen, insbesondere was das Nutzen-Risiko-Verhältnis operativer Maßnahmen betrifft. Diese nehmen in den vergangenen Jahren zahlenmäßig weltweit insgesamt zu, doch während es zahlreiche Studien zum Outcome der urologischen Genitalangleichung gibt, liegen bisher nur wenige Daten zu Zufriedenheit und Risiken des operativen Brustaufbaus vor.

Die vorliegende Arbeit untersucht im Rahmen einer retrospektiven unizentrischen Studie, die auf archivierten Patientinnenakten und Fragebögen basiert, die Komplikationen und Zufriedenheit nach operativem Brustaufbau mithilfe von Silikonimplantaten im Rahmen einer geschlechtsangleichenden Operation. Der Fragebogen wurde allen Transfrauen zugesandt, die von 2007-2020 am Universitätsklinikum Essen einen operativen Brustaufbau erhalten haben. Von diesen Patientinnen erklärten sich 62% zur Teilnahme an dieser Studie bereit. Die Operation lag im Median 4 Jahre zurück. Der Eingriff führte in 5% der Fälle zu Re-Operationen aufgrund von Komplikationen, die Kapselfibroserate Baker Grad III-IV lag im betrachteten Kollektiv bei 3%. Der Großteil der Patientinnen (75%) war zufrieden oder sehr zufrieden (mehr als 70 Punkte) mit dem Ergebnis und erlebt kaum Einschränkungen im Alltag durch die Implantate.

Aufgrund der insgesamt niedrigen Komplikationsraten gelang es im Rahmen dieser Studie leider nicht, Risikofaktoren für deren Auftreten auszumachen. Die erhobenen Daten zeigen jedoch, dass es sich bei diesem Eingriff um einen insgesamt als sicher anzusehende Operation handelt, die zu einer hohen Zufriedenheit mit dem Ergebnis führte. Ausnahmslos alle Patientinnen gaben an, dass sich durch die Operation ihre Lebensqualität verbessert habe, womit deutlich wird, dass der Eingriff wesentlich zur Reduktion der Genderdysphorie beiträgt.

 

To achieve long-term improvement in healthcare of transgender women it is necessary to analyze all aspects of gender-confirming surgery, especially the relation of risks and benefits occuring in these procedures, which are growing in their total number worldwide in the last years. Whilst there are many studies presenting data on the urologic part of the surgery, there is just few data about complications and satisfaction with breast augmentation.

This is a retrospective unicentric study based on archived patient records and questionnaires whose aim ist to examine complications and satisfaction after surgical breast augmentation as part of gender reassignment surgery. The questionnaire was sent to all transwomen, who got a gender confirming breast augmentation between 2007 and 2020 at University Hospital Essen. 62% of these patients agreed to become part of this study. The median time from operation was 4 years. The operation led to re-operations due to complications in 5% of cases. The rate of capsular contracture Baker III-IV was 3%. Most patients (75%) rated high scores of satisfaction with outcome (more than 70 points) and denied to have restrictions due to their implants in their every day life.

Due to the overall low rates of complications, this study did not succeed to identify risk factors associated with these complications. The collected data shows, that breast augmentation by inserting silicone implants is an overall save procedure for transwomen, which leads to high satisfaction rates. All patients reported an improvement in their quality of life owing to this operation, which shows the important role of breast augmentation in reducing gender dysphoria.

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