@Article{duepublico_mods_00074183, author = {{Unterstellte Leseschaften. Kulturwissenschaftliches Institut Essen, 29. bis 30. September 2020} and Glanz, Berit}, title = {Memes als Wertungen von Literatur in den sozialen Medien}, journal = {Unterstellte Leseschaften: Tagung, Kulturwissenschaftliches Institut Essen, 29. bis 30. September 2020}, year = {2021}, month = {May}, day = {03}, abstract = {Die Debatten zur Gegenwartsliteratur haben in den letzten Jahren etwas Grunds{\"a}tzliches bekommen. In den Verwerfungen der David Foster Wallace-Rezeption, zuletzt hierzulande in einem Artikel von Christiane Frohmann, der „Murakami-Girls`` gegen „DFW-Boys`` ausspielt, aber auch im Streit um Takis W{\"u}rgers Stella, der alle literarischen Instanzen bis hin zu den Buchh{\"a}ndlerInnen umfasste, oder in der Rezeption von Ann Cottens' Lyophilia -- {\"u}berall begegnet eine grundlegende Unklarheit dar{\"u}ber, auf welches Publikum Literatur eigentlich zielt bzw. zielen soll und welches sie tats{\"a}chlich erreicht -- und damit verbunden eine Unklarheit {\"u}ber die literatur{\"a}sthetischen und -ethischen Ma{\ss}st{\"a}be. Auf der einen Seite steht die verst{\"a}ndliche Klage {\"u}ber einen Verlust basaler literarischer Qualit{\"a}ten und eine generelle Kultur des Midcult (U. Eco), auf der anderen die ebenso bedenkenswerte Kritik an elit{\"a}ren Ausschlussgesten -- der Literatur selbst, aber auch der akademischen und kritischen Instanzen. Die unterstellten wie die tats{\"a}chlichen Stilgemeinschaften (J. Venus), die der Buchmarkt bedient, scheinen sich in den Bereichen von Habitus, Gender, Bildung, aber auch von im engeren Sinne {\"a}sthetischen Erwartungen und Ma{\ss}st{\"a}ben derart ausdifferenziert zu haben, dass die alten Wertungs- und Gatekeeperinstanzen (Literaturkritik im Feuilleton, Universit{\"a}t) an Bedeutung verlieren. An ihre Stelle treten zunehmend Lese-Communities, die ihre Informationen und Wertungen vor allem im Netz austauschen. Der Workshop fragt nach den impliziten und den realen Leser*innen und Lekt{\"u}regemeinschaften unserer Gegenwartsliteratur, nach den unterstellten und tats{\"a}chlichen Wertungskategorien und Habitus im Lesepublikum, aber auch in der Literaturkritik und bei den Jurys, bei Verlagen und Buchhandel sowie nicht zuletzt bei den Autor*innen und in den Texten (und Paratexten) selbst. Sie stellt damit auch die Frage nach der Einheit dieser Literatur (oder gibt es nur noch Sparten?), nach ihrem Sitz in einer Lebenspraxis, die durch vielf{\"a}ltigen Mediengebrauch charakterisiert ist, sowie nach der Vielfalt und Reichweite unserer {\"a}sthetischen Kategorien und damit nach dem G{\"u}ltigkeitsanspruch unserer Geschmacksurteile.}, doi = {10.37189/duepublico/74181}, url = {https://duepublico2.uni-due.de/receive/duepublico_mods_00074183}, url = {https://doi.org/10.37189/duepublico/74181}, url = {https://doi.org/10.37189/duepublico/74183}, file = {:https://duepublico2.uni-due.de/servlets/MCRFileNodeServlet/duepublico_derivate_00074097/Glanz_Memes_Wertungen_Literatur_Medien.pdf:PDF}, language = {de} }