PT Unknown
AU Duman, E
TI Zusammenhang von Depressivität und Lebensereignissen in der Heinz Nixdorf Recall Studie
PD 03
PY 2020
DI 10.17185/duepublico/73932
LA de
AB Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit mehr als 300 Millionen Menschen an einer Depression, Tendenz steigend. Dabei spielen Lebensereignisse eine wichtige Rolle, da sie sowohl zu Depressionen führen, als auch durch Depressionen verursacht werden können. Depressionen sind außerdem im Stande Erkrankungen wie Diabetes oder Herzkreislauferkrankungen zu triggern, aber auch derartige Erkrankungen scheinen Depressionen triggern zu können. Es herrscht auf beiden Seiten eine wechselseitige Beziehung. In unserer Studie soll der Zusammenhang zwischen Lebensereignissen und Depressionen auch in Bezug auf modulierende Faktoren wie Alter, Geschlecht und Optimismus anhand der Studienpopulation der Heinz-Nixdorf-Recall Studie untersucht werden. Unsere Studienpopulation setzte sich aus den 4818 Teilnehmern der Heinz-Nixdorf-Recall Studie zusammen. Wir untersuchten bei diesen Teilnehmern mit Hilfe der Skalen Social Readjustment Rating Scale (SRRS), Center for Epidemiological Studies Depression Scale (CES-D), Affect Balance Scale (ABS) und der Life Orientated Test-Revised (LOT-R) den Zusammenhang zwischen den Lebensereignissen und der Depressivität als auch Depression und weiterer modulierender Faktoren wie Optimismus, Geschlecht und Alter. Von unseren Teilnehmern gaben circa ein Viertel (24,0%) an, in den vergangen 6 Monaten ein Ereignis erlebt zu haben, welches für Sie besonders wichtig war bzw. ihr Leben verändert hat. Hingegen berichtete nur ein Fünftel der Teilnehmer (19,2%) von Ereignissen in den vergangen 7 Tagen. Lebensereignisse und Depressivität zeigen einen stärkeren Zusammenhang, wenn sie innerhalb des gleichen Zeitraums abgefragt werden, es lag ein stärkerer Zusammenhang zwischen Lebensereignissen in den vergangenen 7 Tagen und Depressivität in den vergangenen 7 Tagen, erfasst durch die CES-D, vor als zwischen Lebensereignissen in den vergangenen 6 Monaten und Depressivität in den vergangenen 7 Tagen, sowohl für das Vorhandensein von einschneidenden Lebensereignissen als auch für deren Stresspotenzial. Außerdem zeigen unsere Ergebnisse, dass Lebensereignisse stärker mit einer subklinischen Depressivität als mit einer klinisch diagnostizierten Depression korrelieren. Zudem scheinen Lebensereignisse eine stärkere Auswirkung auf Pessimisten, das weibliche Geschlecht und Ältere zu haben. Pessimisten geben häufiger Lebensereignisse an, als Personen mit einer höheren Ausprägung von Optimismus und auch das Stresspotenzial, welches als Anpassung des bisherigen Lebens an die durch die Lebensereignisse veränderten Bedingungen definiert wird, ist bei den Pessimisten deutlich höher. Einschneidende Lebensereignisse wirken sich nicht nur stärker auf Frauen als auf Männer aus, sondern auch die Anzahl der klinisch diagnostizierten Depressionsdiagnosen lässt sich bei den Frauen häufiger vorweisen.
ER