Ressourcenorientiertes Präventionsmanagement : Ergebnisse einer Evaluationsstudie in der Stahlindustrie

Mit der Diskussion um den demografischen Wandel und die Alterung von Belegschaften gewinnt in vielen Unternehmen die Frage an Bedeutung, wie die Beschäftigungsfähigkeit und Gesundheit von Mitarbeitenden über die Erwerbsspanne hinweg aufrecht erhalten und verbessert werden kann. Um gesundheitliche Beeinträchtigungen zu verhindern bzw. Gesundheitsressourcen aufzubauen, existieren inzwischen verschiedenste Aktivitäten zur betrieblichen Gesundheitsförderung. Sie reichen von Einzelprogrammen wie der Ernährungsberatung bis hin zu übergreifenden Arbeits- und Gesundheitsschutzmanagementsystemen.

Eine Reihe von Studien deutet darauf hin, dass eine nachhaltige Verbesserung der Gesundheit von Beschäftigten nur durch ein systematisches Gesundheitsmanagement zu erzielen ist. Empirische Befunde zur Bewertung von Gesundheitsmanagementsystemen konzentrieren sich häufig nur auf die Betrachtung von pathogenetisch orientierten Kennzahlen von Arbeitsunfähigkeitsdaten bzw. Unfallkennzahlen. Nur wenige wissenschaftliche Evaluationsstudien liegen vor, die neben klassischen Kennzahlen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes Indikatoren des Wohlbefindens, des individuellen Gesundheitsverhaltens und der Arbeitssituation betrachten. Im folgenden Beitrag werden die Ergebnisse einer 2-jährigen Evaluationsstudie zur Wirksamkeit eines ressourcenorientierten Präventionsmanagements bei einem stahlverarbeitenden Unternehmen dargestellt. An der Untersuchung nahmen 1.527 Mitarbeitende an der Vorher- und 1.570 Mitarbeitende an der Nachherbefragung teil. Die Ergebnisse der Studie verweisen auf eine partielle Wirksamkeit des eingeführten Präventionsmanagements. Im Bereich der Gesundheitsparameter kann eine signifikante Steigerung des Gesundheitsverhaltens, des subjektiv erlebten Gesundheitszustandes und ein vermindertes Stresserleben festgestellt werden. Das Niveau der gesundheitlichen Beeinträchtigungen veränderte sich nicht. Bei den organisationalen und sozialen Ressourcen fanden sich bis auf eine leichte Verbesserung der erlebten sozialen Unterstützung keine bedeutsamen Veränderungen. Das Ausmaß der erlebten physikalischen Belastungen hat hypotheseninkonform innerhalb des Untersuchungszeitraums bedeutsam zugenommen.

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