Verbreitung und betriebliche Bestimmungsfaktoren von Arbeitszeitkonten

Arbeitszeitkonten ermöglichen eine variable Arbeitszeitverteilung in Betrieben, womit sich Nachfrageschwankungen abfedern und der Arbeitseinsatz an das Arbeitsaufkommen anpassen lassen. Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/09 wurden sie umfangreich genutzt, um Arbeitszeiten vorübergehend zu verkürzen. Vor diesem Hintergrund haben sie als Instrument zur Arbeitszeitflexibilisierung einen neuen Aufschwung in der öffentlichen und wissenschaftlichen Diskussion erfahren. Damit stellt sich die Frage nach den Bestimmungsfaktoren von Arbeitszeitkonten. Mit Daten des Betriebspanels des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung und logistischen sowie OLS-Regressionen wird untersucht, welche Faktoren das Auftreten von Arbeitszeitkonten in Betrieben und die Verbreitungsquote bei Beschäftigten erklären. Die industriellen Beziehungen sind ein wesentlicher Bestimmungsfaktor für Arbeitszeitkonten in Betrieben. Ebenfalls steigt mit einem zunehmenden Anteil an Leiharbeitern und qualifizierten Beschäftigten die Wahrscheinlichkeit von Arbeitszeitkonten, während sie mit zunehmendem Anteil befristet Beschäftigter sinkt. Die Verbreitungsquote bei Beschäftigten hängt positiv mit einem Betriebs-/Personalrat sowie dem Anteil an Leiharbeitern und negativ mit dem Anteil befristet Beschäftigter zusammen.
Working-time accounts offer variable distributions of hours worked in establishments. Using working-time accounts allows companies to absorb fluctuations in demand and adjust the work effort to the workload. During the financial and economic crisis of 2008/09 establishments used working-time accounts to temporarily reduce working hours. Against this background, working-time accounts have become a topic of interest and discussion in the public and scientific domains. For this reason, questions have arisen about determinants that influence working-time accounts. Drawing on data from the company survey panel collected by the Institute for Employment Research and applying logistic and OLS-regression models, the article examines working-time account determinants and the distribution of such accounts among employees. We outline how industrial relations factors play an important role in influencing working-time accounts in establishments. In addition, we contend that an increasing share of agency workers and of qualified employees raises the probability that working-time accounts are used, whereas an increase in the share of employees on fixed-term contracts is likely to decrease. Further, whilst the distribution among employees is positively associated with the presence of a works council and agency workers; it is negatively associated with the share of employees on fixed-term contracts.
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