Die Rolle von Interleukin-10 produzierenden Dendritischen Zellen in der Plasmodium-Infektion

Während der Malaria-Infektion spielt die Homöostase des Immunsystems eine bedeutende Rolle. Die Symptome der Plasmodium-Infektion werden durch ein Ungleichgewicht körpereigener pro- und antiinflammatorischer Zytokine ausgelöst, die eine überschießende Immunreaktion des Körpers hevorrufen. Dem immunsuppressiven Botenstoff Interleukin-10 (IL-10) wird daher eine große Bedeutung im Verlauf der Malaria- Infektion zugeschrieben. Diese Arbeit konzentriert sich auf das von dendritischen Zellen (DCs) produzierte IL-10, da dieser Zelltyp im Verlauf der Infektion seinen Phänotyp von der IL-12 und IFN-γ Produktion hin zur IL-10 Freisetzung ändert und deshalb besonderes Interesse geweckt hat. In dieser Arbeit wurde daher der Einfluss von DC produziertem IL-10 auf den Verlauf der Malaria-Infektion untersucht. Die Kinetik der IL-10 Produktion von DCs im Verlauf der Infektion mit P. yoelii zeigte auf den CD11c+CD11b+CD8- DCs der infizierten Tiere einen signifikanten Anstieg im Vergleich mit den gesunden Mäusen, dessen Einfluss in weiteren Experimenten erforscht wurde. Der Schwerpunkt der weiteren Analysen lag auf dem Phänotyp der DC-spezifisch IL-10 defizienten Mäuse. Dabei zeigte sich eine erhöhte Produktion von IFN-γ und TNF-α der DCs und CD4+ T-Zellen sowie in den mittels Luminex bestimmten Serum-Konzentrationen der DC-spezifisch IL-10 defizienten Mäuse nach P. yoelii Infektion. Die Veränderungen der Zytokinsekretion der Zellen in den DC-spezifisch IL-10 defizienten P. yoelii infizierten Mäusen zeigten zwar keinen Einfluss auf die Parasitämie, jedoch ein vermindertes Milzgewicht. In der Proliferationsaktivität von durch IL-10 defiziente DCs geprimten CD4+ T-Zellen verglichen mit denen gesunder Mäuse in vitro zeigte sich kein Unterschied. Jedoch konnte eine verminderte Induktion von IL10+CD4+ T-Zellen in den P. yoelii infizierten Mäusen mit DC-spezifischer IL-10 Deletion beobachtet werden. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die Produktion von IL-10 in CD11c+CD11b+CD8- DCs im Verlauf der Malaria-Infektion signifikant ansteigt und eine Inhibition proinflammatorischer Zytokine zur Folge hat. Weiterhin scheint das von CD8- DCs produzierte IL-10 die Bildung immunmodulatorischer CD4+IL10+ T-Zellen zu induzieren. Die genauen Mechanismen dieser Effekte müssen in weiteren Untersuchungen geklärt werden. Diese Arbeit kann nur ein erster Schritt sein, die Malaria- Forschungen voranzutreiben und den Ablauf der Infektion und die körpereigene Reaktion auf die Plasmodium-Erreger zu verstehen.

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