PT Unknown
AU Kamacharova Dr. med., I
TI Prognostische Aussagekraft von klinischen Scoring-Systemen (SAPS II und SAPS3) und laborchemischen Parametern (CRP,  IL-6,  PCT) bei internistischen Intensivpatienten
PD 08
PY 2019
DI 10.17185/duepublico/70336
LA de
AB Ziel: Ziel der vorliegenden Arbeit war die Beantwortung der Frage, inwiefern die Schweregrad-Klassifikationssysteme  Simplified  acute  physiology  score  II  (SAPS  II)  und  Simplified  acute physiology   score   3   (SAPS   3)   herangezogen   werden  können,   um   die   Prognose  von internistischen Intensivpatienten abzuschätzen. Ferner wurden die Entzündungsparameter C-reaktives  Protein  (CRP),  Interleukin  (IL-6)  und  Procalcitonin  (PCT)  bei  Überlebenden  und Verstorbenen verglichen und auf Mortalitätsvorhersage geprüft. 
Materialen und Methoden: Zu diesem Zweck wurde eine retrospektive Analyse überwiegend internistischer  Intensivpatientenan  der  Universitätsklinik  Essen,  Deutschland,durchgeführt, die  über  einen  Zeitraum  von  17  Monaten  erhoben  wurde. Die  Anzahl  von  Patienten  betrug 548. Anschließend  wurde  die  tatsächliche Mortalität,mitder  anhand  der  Schweregrad-Klassifikationssysteme   SAPS   II   und   SAPS   3   abgeschätzte   Mortalität   verglichen. Die Diskrimination  wurde  anhand  der  Fläche  unter  der  Reciever  Operating  Curve (aROC) dargestellt und die Kalibrierung anhand demHosmer-Lemeshow goodness-of-fit C-Test. Der Quotient aus Verstorbenen zu Überlebenden wurde mit dem Standardmortalitätsrate (SMR), (95% CI) Konfidenzintervale evaluiert.
Ergebnisse: Die  tatsächliche  Mortalität  betrug  22,6%  (124  Fälle)  bei  einer  vorhersagten Mortalität von 25,74% durch den SAPS II Score und 36,51% durch den SAPS 3 Score. Die Standardmortalitätsraten für SAPS II Score und SAPS 3 Score betrugen jeweils 0,91 und 0,62. Sowohl  SAPS  II als  auch SAPS  3  zeigten  eine  akzeptable  Diskriminaztendenz-aROC  0.84 (95%CI 0.79-0.89)und 0.73 (95%CI 0.67-0.79). SAPS II Score ergab eine signifikant bessere Diskrimination, die die SMR Ergebnisse entsprach. Die Kalibrierungskurven ergaben ähnliche Befunde  anhand  demHosmer-Lemeshow  goodness-of-fit  C-Test:  C=7.10 und  P=0.525  für SAPS   II, und C=3.10 und P=0.876   fürSAPS   3. Interessanterweise,   beide   Scores überschätzten  die  Mortalität. Die  Auswertung  der  Entzündungsparameter  (CRP,  IL-6,  PCT) zeigte   eine   positive   Signifikanz   bei   der   Unterscheidung   zwischen   Überlebenden   und Verstorbenen. Die Diskriminanzanalyse ergab einen positiven prädiktiven Wert für IL-6(aROC0,815), aber eine mangelhafte Prädiktion für PCT (aROC 0,751)und CRP (aROC 0,684).
 Zusammenfassung: Zusammenfassend unterstreichen die o.g. Ergebnisse die Bedeutung und die   Wichtigkeit   der   klinischen   Scoring-Systeme   und   der   Entzündungsparameter   im medizinischen  Alltag  als  sinnvolle  Hilfsmittel  zur  Abschätzung  der  Krankheitsschwere  bzw. Mortalität bei kritisch kranken Patienten. Eine Kombination aus dem SAPS II Score und dem Entzündungswert IL-6 kann in Hinblick auf korrekte Entscheidungen bezüglich Diagnostik und Therapie bei internistischen Intensivpatienten eine entscheidende Rolle spielen.
ER