Einfluss einer Uveitis auf bildgebende Verfahren zur Darstellung des Sehnervenkopfes

Einleitung
Uveitis stellt eine Entzündung der Uvea dar, welche mit verschiedenen Komplikationen im Krankheitsverlauf einhergehen kann. Dazu zählt unter anderem das uveitische Sekundärglaukom, das in bis zu 20% der Fälle auftritt.(Neri et al., 2004) Es gibt mehrere, klinische wie apparativ technische Verfahren, um ein Glaukom zu diagnostizieren und den Verlauf zu beurteilen. Es zeigte sich jedoch, dass eine Uveitis und insbesondere eine in der Angiographie nachgewiesene Papillenleckage, diese Verfahren beeinflussen können.(Asrani et al., 2014; Gangaputra et al., 2011; Heinz et al., 2016; Moore et al., 2015) Ziel dieser Arbeit ist es den Einfluss einer Papillenleckage auf die Messungen (Bruch’s membrane opening minimum rim width [BMO-MRW], retinal nerve fiber layer thickness [RNFLT]) der Software Glaukom Modul Premium® zu untersuchen und mit anderen Verfahren zu vergleichen.

Methoden
Prospektive Analyse von Patienten mit nicht-infektiöser Uveitis. Alle Patienten erhielten eine klinische Untersuchung mit ophthalmoskopischer Bestimmung der cup-to-disc ratio (CDR), eine Fluoreszenzangiographie, einen Scan mittels Heidelberg Retina Tomographen (HRT) sowie einen OCT (optische Kohärenztomographie)-Scan mit der neuen Software Glaukom Modul Premium®. Anhand der Angiographie wurden die Augen nach An- oder Abwesenheit einer Papillenleckage in zwei Gruppen eingeteilt. In Subanalysen wurde untersucht wie sich die Messungen beim Vorliegen eines Makulaödems oder eines uveitischen Sekundärglaukoms darstellen.

Ergebnisse
Es wurden 95 Augen von 56 Patienten eingeschlossen. 39 Augen zeigten eine Papillenleckage, 46 ein Makulaödem (MÖ) und 21 Augen wurden als glaukomatös eingestuft. Beim Vorliegen einer Papillenleckage zeigten sich alle OCT-Parameter (BMO-MRW, RNFLT) signifikant verdickt im Vergleich zu Augen ohne Leckage, wohingegen dies in der HRT Analyse nur für die RNFL der Fall war. Die CDR zeigte keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Das zusätzliche Vorliegen eines MÖ zeigte in der globalen Analyse der BMO-MRW, RNFLT sowie in der CDR keinen Unterschied zu Augen, die nur eine Papillenleckage aufwiesen. Die RNFL in der HRT zeigte sich hingegen signifikant verdünnt. Alle OCT-Parameter zeigten sich beim Vorliegen eines uveitischen Sekundärglaukoms signifikant verdünnt und die CDR vergrößert. Alle untersuchten HRT-Parameter (rim-area, rim-volume und RNFL) zeigten keinen Unterschied zwischen glaukomatösen und nicht-glaukomatösen Augen.

Diskussion
Die Ergebnisse zeigen, dass eine Papillenleckage zu einer signifikanten Verdickung der OCT-Parameter (BMO-MRW und RNFLT) führt. Zwar scheint die HRT weniger beeinflusst, aber auch hier ist die RNFL signifikant verdickt und die HRT kann keinen Unterschied zwischen glaukomatösen und nicht-glaukomatösen Augen abbilden. Diese Untersuchungen sind daher bei Uveitispatienten immer kritisch zu betrachten und müssen hinterfragt und mit dem klinischen Befund korreliert werden.


1. Asrani, S., Moore, D. B.,Jaffe, G. J. (2014). Paradoxical changes of retinal nerve fiber layer thickness in uveitic glaucoma. JAMA Ophthalmol 132, 877-880. 2. Gangaputra, S. S., Altaweel, M. M., Peng, Q., Friedman, D. S., Rao, P. K., Foster, C. S., Kim, R. Y., Reed, S. B., Srivastava, S. K., Wong, I. G.,Kempen, J. H. (2011). Morphologic assessment for glaucoma in the Multicenter Uveitis Steroid Treatment (MUST) trial. Ocul Immunol Inflamm 19, 267-274. 3. Heinz, C., Kogelboom, K.,Heiligenhaus, A. (2016). Influence of optic disc leakage on objective optic nerve head assessment in patients with uveitis. Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 254, 361-364. 4. Moore, D. B., Jaffe, G. J.,Asrani, S. (2015). Retinal nerve fiber layer thickness measurements: uveitis, a major confounding factor. Ophthalmology 122, 511-517. 5. Neri, P., Azuara-Blanco, A.,Forrester, J. V. (2004). Incidence of glaucoma in patients with uveitis. J Glaucoma 13, 461-465.

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