Posttherapeutische Bildgebung mittels PET/CT und SPECT/CT nach Behandlung mit 90Y-DOTATOC

Hintergrund: Bei inoperablen neuroendokrinen Tumoren stellt die Radiopeptidtherapie (PRRT) eine etablierte Therapieoption dar. Hierbei macht man sich die Eigenschaft zu Nutze, dass die Tumore Somatostatinrezeptoren, v.a. Subtyp 2, überexprimieren. Somatostatinanaloga werden mit einem Radiometall, z.B. 90Y, cheliert. Dessen β--Strahlung wird normalerweise mittels Bremsstrahlungsszintigraphie gemessen. Aber auch PET-Bildgebung ist möglich. Da direkte Vergleiche von 90Y-PET und Bremsstrahlung-SPECT nach Radiopeptidtherapie fehlen, war das Ziel dieser Studie der Vergleich beider Verfahren nach Therapie mit 90Y-DOTATOC in denselben Patienten. Material und Methoden: Bei 32 Patienten mit histologisch gesicherten NET-Tumoren wurde nach Therapie mit 90Y-DOTATOC eine Bildgebung mittels 90Y-PET und 90Y-SPECT durchgeführt. Es wurden nur Lebermetastasen ausgewertet, die mindestens einen Durchmesser von 1 cm hatten. Maximal fünf Läsionen wurden in die Auswertung aufgenommen. Der maximale SUV-Wert und die Ausdehnung der jeweiligen Läsion wurden im prätherapeutischen 68Ga-DOTATOC-PET/CT bestimmt. Es wurde der Einfluss des maximalen SUV-Wertes, der Tumorgröße, der Therapieaktivität und des Tumorgradings auf die Erkennbarkeit der Läsionen in den einzelnen Verfahren untersucht. Ergebnisse: 90Y-SPECT und auch 90Y-PET mit „time-of-flight“-(TOF)-Rekonstruktion erkennen signifikant mehr Läsionen als das 90Y-PET. Das 90Y-SPECT detektiert weniger falsch positive Läsionen als die PET-Verfahren. Der SUVmax-Wert und die Therapieaktivität haben keinen Einfluss auf die Detektierbarkeit der Läsionen. Tumorgröße und Tumorgrading spielen eine Rolle für die Erkennbarkeit. Zusammenfassung: 90Y-SPECT und das 90Y-PET TOF sind gleichwertige bildgebende Verfahren, um die Anreicherung von 90Y-DOTATOC in Tumoren nach PRRT darzustellen. Allerdings gibt es Hinweise auf geräte-, software- und filterabhängige Unterschiede der 90Y-PET, -PET-TOF und -SPECT-Bilder. Für die untersuchten Parameter weist die 90Y-PET TOF Einschränkungen auf, da gegenüber dem 90Y-SPECT signifikant häufiger falsch positive Befunde auftraten. Alles in allem zeigt das PET keinen Vorteil, erfordert aber den Einsatz eines teuren Gerätes. Deshalb erscheint die Durchführung der SPECT angemessen.

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