Die Rolle von sICAM und sEpCAM bei der Diagnostik der Präeklampsie

Die Präeklampsie (PE) stellt eine der häufigsten schwangerschaftsbezogenen Erkrankungen und eine der häufigsten Ursachen für Frühgeburtlichkeit, intrauteriner Wachstumsretardierung und maternale Mortalität dar. Die PE geht klinisch mit Hypertonie, Proteinurie und Ödemen einher. Die Frühdiagnostik erfolgt derzeit klinisch sowie durch Ultraschallkontrollen und die Bestimmung der sFlt-1/PlGF ratio. Die einzig kausale Therapie besteht in der Beendigung der Schwangerschaft. Adhäsionsmoleküle spielen bei der Zelladhäsion, aber auch bei der Zellmigration und den Signalkaskaden eine wichtige Rolle. Ihnen kommt weiterhin eine Rolle bei der Plazentation zu, die bei der Pathophysiologie der PE eine wichtige Rolle zu spielen scheint. In dieser Arbeit wurde die Serumkonzentration von löslichem intercellular adhesion molecule (sICAM) und epithelial cell adhesion molecule (sEpCAM) bei gesunden Schwangeren (n = 35) und Schwangeren mit Präeklampsie (n = 48) mittels eines enzyme linked immunosorbent assay (ELISA) untersucht. Darüber hinaus erfolgten eine Genextraktion und eine genetische Analyse eines Polymorphismus für ICAM-1 (rs5498) und zweier Polymorphismen für EpCAM (rs1126497 und rs1421). Mittels statistischer Analyse erfolgte die Betrachtung, ob sich zum einen sICAM und sEpCAM für die Frühdiagnostik der PE eignen, zum anderen ob die Zugehörigkeit zu einem Genotyp der Polymorphismen einen Risikofaktor für eine Präeklampsie darstellt. Es konnte gezeigt werden, dass bei Patientinnen mit PE eine signifikant niedrigere Konzentration von sEpCAM vorlag als bei gesunden Kontrollen (p = 0,003). Für sICAM konnte kein Unterschied in der Serumkonzentration zwischen den Gruppen ermittelt werden. Zusätzlich bestand insgesamt eine signifikant niedrigere Konzentration von sEpCAM bei Schwangeren, die im Verlauf eine Frühgeburt hatten (p = 0,037) und zwar unabhängig davon, ob eine Präeklampsie vorlag. Zusätzlich war der Polymorphismus rs1126497 mit einem erhöhten Auftreten einer Präeklampsie assoziiert. Es bestand eine signifikant unterschiedliche Verteilung über die Genotypen, wobei Patientinnen vermehrt CC/CT und gesunde Kontrollen vermehrt TT aufwiesen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die verminderte Serumkonzentration von sEpCAM bei Schwangeren ein guter Parameter sein könnte, um eine Präeklampsie frühzeitig zu diagnostizieren. Eine Reevaluation an einem größeren Patientenkollektiv erscheint diesbezüglich vielversprechend. In diesem Kontext könnte auch ermittelt werden, zu welchem Zeitpunkt die Veränderung der Serumkonzentration eintritt und ob sich diese bei unterschiedlichen Schweregraden der Erkrankung nochmals voneinander unterscheidet. Somit könnten sowohl frühzeitig Hinweise auf das Auftreten der Erkrankung, als auch auf die zu erwartende klinische Ausprägung gefunden werden.

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